Die holographische Natur des Bewußtseins

Weiter geht’s mit den Unterhaltungen von 2007. Jetzt, da ich die ganzen alten Texte noch mal Revue passieren lasse, wird mir erst klar, wie viel darin schon enthalten war, was ich damals noch gar nicht so richtig würdigen konnte. Inzwischen habe ich so viele Erfahrungen gemacht und so viel dazugelernt, daß ich die alten Texte in einem ganz neuen Licht sehen kann.

Das folgende ist eine Unterhaltung mit meinem Selbst, das ich bis zu diesem Gespräch als mein „Höheres“ Selbst betrachtet hatte. Dann hatte ich beim NET gelesen, das Höhere Selbst sei eigentlich nur so eine selbstgeschaffene automatisierte Einrichtung, die dafür sorgt, daß man „auf Kurs“ bleibt und seinem Lebensplan folgt. Daraufhin beschloß ich dann, den Guten mal zu fragen, wie sich diese Dinge eigentlich verhalten – wer er ist und in welcher Beziehung wir zueinander stehen. Er erklärte mir sehr schön den Unterschied zwischen der Inkarnationspersönlichkeit, der Seele und dem großen Hologramm, das wir alle sind.

Im Lauf des Gesprächs kamen wir dann auch noch auf den Erinnerungsprozeß zu sprechen, und welche Haltung man einnehmen muß, wenn man sich an sein ganzes Selbst und seine anderen Existenzen erinnern will.

Die Übertragung war bei diesem Gespräch teilweise etwas durch Geräuscheinwirkungen gestört, so daß ich in der Wohnung von einem Zimmer ins andere wechseln mußte … dadurch ging mir dann manchmal etwas die Konzentration verloren, wie man merkt. Ich denke aber mal trotzdem, daß in weiten Teilen ein gut nachvollziehbarer Text dabei rausgekommen ist.

Viel Spaß beim Lesen!

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Das Bewußtsein ist wie ein Hologramm

Okay. (lacht) Du bist mich schon am Verarschen hier, also es wird bestimmt eine sehr lustige Sit­zung.

(lacht)

Ja. Und zwar hast du ja letzens mal irgendwann gesagt, daß, wenn ich mir mein Höheres Selbst vorstelle wie etwas, das halt dafür sorgt, daß ich meinem Lebensplan treu bleibe und so, so wie das NET das halt beschreibt, dann bist du das NICHT. […] Ja. Also meine Frage ist so: In welcher Beziehung stehst du jetzt eigentlich überhaupt zu mir? Ja. Und was bist du eigentlich genau? Also wer oder was?

Also, wenn du willst, dann erzähl mal.

(lacht) Ja. (lacht leise) Hmmm … wie beschreibe ich das denn? Also erstmal ist dir ja wohl klar, daß ich nicht irgendwie so eine mechanistische Einrichtung bin, die nur drauf achtet, daß du dei­nem Lebensplan folgst. Ich bin eine eigenständige Wesenheit, und ich denke, das ist hinlänglich klar, daß das so ist. (lacht leise) Und als diese solche eigenständige Wesenheit habe ich diverse In­karnationen von mir auf diesem Planeten und auch noch auf einigen anderen Planeten erschaffen.

Der Erschaffungsprozeß geht halt so, daß du einen Teil deines Bewußtseins nimmst und ihn in eine Form gießt sozusagen. Und diese Form ist dann aber lebendig. Das ist nicht, wie wenn du eine Skulptur oder sowas erschaffst, sondern das lebt dann. Im Prinzip nichts anderes, als wenn ihr hier Kinder kriegt oder so. Nicht, dann erzeugt ihr … ja … nehmt ihr einen Teil eurer selbst und er­zeugt damit was, was aber ein eigenständiges Wesen ist. Insofern könnte man vielleicht sagen (lacht), daß ich sowas wie Eltern bin für dich oder so, ja? Das wäre vielleicht die einfachste Analo­gie.

O mein Gott – Inzest!!!

(prustet los) Laß uns dieses Wort aus unserem Vokabular streichen, okay? Das kommt hier nicht zur Anwendung. Weil du bist zwar eine eigenständige Wesenheit, aber du bist und bleibst ein Teil von mir. Ein Teil von meinem Bewußtsein.

Ja, jetzt ist es aber doch noch so, daß (seufzt) – also wie formuliere ich das jetzt? Also ich bin ja noch mal eine größere Wesenheit. Also ist das das, was du bist? Oder bin ich eine größere Wesen­heit, die auch noch mal ein Teil von dir ist? Weil … ich blick nicht ganz durch … es hieß ja, daß ich das war, die die ganze Zeit die – oder was heißt: die ganze Zeit? -, also die halt diese Sachen ge­macht hat, von denen du behauptet hast, du hättest sie getan. Also war ich das, oder warst du das, oder warst du das, wo ich mit dir sozusagen noch verbunden war, oder bin ich eine eigenstän­dige Wesenheit, die das getan hat, oder … ja, also ich bin etwas durcheinander.

Okay. Du, in dieser Form, wie du jetzt so da bist, weißt du ja, daß du erst auf der Welt bist seit November 1961. Du kannst also diese Dinge nicht getan haben. (lacht)

Ja, gut, aber ich meine, ich hab ja schon ewig viele Leben und so Zeug gehabt. Ich hab mich ja teilweise auch an Sachen erinnert. Und was ist das, was sich dann erinnert? Also das, was erst seit 1961 existiert, kann es ja nicht sein, nicht?

Das ist richtig. Das ist der Teil von dir, den du immer mitnimmst durch deine ganzen Inkarnationen hinweg, der sozusagen das alles verbindet. Und das ist natürlich der Teil von dir, der auch ein Teil von mir ist, durch den du mit mir verbunden bist.

Hm. Ja. Und dieser Teil, ist das noch mal als solches ein eigenständiges Wesen? Oder ist das ein­fach ein Teil vom Bewußtsein, den man irgendwie braucht, damit man sich an seine ganzen Existenzen erinnert? Oder ist das dieser Beobachter? Oder was ist das?

Also du mußt dir das Bewußtsein vorstellen wie ein Hologramm, nicht? Das große Eine Bewußt­sein ist ein riesiges Hologramm, und egal, welche Teile du rausnimmst, sind die alles auch wieder­um die gleichen Hologramme, nur vielleicht ein bißchen unschärfer. Das heißt, wenn du halt einen kleinen Teil rausnimmst, dann erinnert der sich weniger, oder er hat eine weniger starke oder we­niger scharfe, klare Bewußtheit davon, was er eigentlich ist, aber er bleibt es. Verstehst du? Er bleibt das immer. Egal, wie weit er von dem Bewußtsein dessen sich entfernt. Das heißt, das, was bei dir die ganzen einzelnen Bewußtseinsabenteuer (lacht) sozusagen verbindet, das ist dein Teil vom Hologramm. Und es gibt Leute, die würden das Seele nennen. (lacht) Ja?

Also meine Seele macht diese ganzen Inkarnationen?

Ja. Korrekt.

Und die kann sich dann hinterher auch erinnern?

Ja. Wenn du schon längst also diese Identifikation, die du für ein Leben dir erschaffen hast, abge­legt hast, dann kann sich deine Seele immer noch erinnern, was sie da erlebt hat. Die ganzen Er­fahrungen, die gehen dann sozusagen als Information in dein Hologramm mit ein. Das verändert sich ja, nicht. Es bleibt gleich, und es verändert sich. Also es ist ein bißchen schwer zu beschrei­ben. Einerseits ist das was, was ewig ist und was sich im Grunde nicht verändert, weil es immer ein Teil vom großen Hologramm bleibt. Aber es ist erweiterbar. Und durch die Erfahrungen, durch die du gehst, wird es halt erweitert. Es bleibt immer gleich, aber es … wächst, könnte man sagen.

So, wenn du jetzt dein kleines Hologramm nimmst, und du kommst zu mir – ich bin ein größerer Teil vom gleichen Hologramm – und wir das verbinden, dann hast du sozusagen aus deiner Per­spektive einen größeren Teil deines Selbst wieder gewonnen. Dann hast du mehr von deinen Erin­nerungen. Dann hast du mehr von deinem Selbst, mehr von deiner Energie, mehr von deinem Be­wußtsein. Das steht dir dann zur Verfügung.

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Du kannst mit allen deinen Anteilen kommunizieren

Also wenn du dir ein Bewußtsein von Getrenntheit er­schaffst – du bist ein kleines Menschenwesen, das über diesen Planeten wandelt und nicht wirklich weiß, was es hier eigentlich macht und das Gefühl hat, es macht hier irgendwelche Dinge, zum Beispiel Karriere, oder Bücher schreiben, oder Kinder erziehen, oder sonstwas, ja, und nicht weiß, daß es in Wirklichkeit was Größeres ist, und daß dieses Größere existiert, und daß man dazu Kon­takt aufnehmen kann – wenn jetzt ein Mensch wirklich ganz nur auf dieses eine Leben ausgerich­tet ist, dann hat er praktisch keine Verbindung zu dem Größeren, das er ist. Er kann das nicht an­zapfen. Er kann das nicht für sich nutzen auch. Er hat auch keine weitere Bewußtheit, daß er im Grunde viel, viel mehr ist und daß es nicht wirklich drum geht, ob er Karriere macht (lacht), oder ob er sein Haus verliert, oder … ja, daß es darum gar nicht wirklich geht. Das weiß der dann halt nicht.

Und wenn du dich dafür öffnest, für diese Verbindung, dann fängst du an, dich zu erinnern, wie­viel du über die Zeiten gewesen bist, sowohl halt in menschlichen als auch in sonstigen Verkörpe­rungen und auch außerhalb von Verkörperungen. Das fängst du dich dann an zu erinnern, daß du das alles gewesen bist und auch immer noch bist. Denn die Zeit als solche existiert nicht. Du bist das immer noch. Jetzt. Alles, was du je warst, existiert im ewigen Jetzt. Und da kannst du hin kommunizieren zum Beispiel auch, zu deinen ganzen anderen Selbsten, die du überall hast. Und die können im Grunde auch mit dir Kontakt aufnehmen, wenn sie wissen, daß sie es können.

Das ist zum Beispiel ein großer Vorteil, den du jetzt hast gegenüber anderen Inkarnationen: daß du weißt, daß du dich verbinden kannst. Daß du weißt, daß du kommunizieren kannst. Weil in dem Moment, wo du das nicht weißt, dann wird es dir halt eben auch nicht möglich sein. Dann steht dir diese Möglichkeit einfach nicht zur Verfügung. Dann läufst du da rum, betrachtest dich als was Ab­getrenntes und bist vollkommen in dieser Zeit auch, in der du lebst, verhaftet und denkst, das ist es jetzt. Das ist alles. Und das ist natürlich bei weitem nicht alles, nicht (lacht), wie du ja ge­merkt hast. Und da kann man noch ganz, ganz andere Erfahrungen machen, wenn man weiß, daß das halt geht. Und das ist das Geniale für dich, jetzt hier in dieser Zeit zu sein, wo du weißt, daß du das machen kannst. Wo das sogar ganz leicht geht, wo das nicht jahrzehntelanger Exerzitien be­darf, bis du überhaupt mal in der Lage bist, Kontakt aufzunehmen. Ja? Das ist eigentlich ziem­lich genial. (lacht)

So. Also wenn man es jetzt mal mathematisch sagen will, dann bist du eigentlich eine Teilmenge von mir. Du bist ein kleinerer Teil von meinem Hologramm, und ich als Hologramm bin noch mal ein kleinerer Teil von was, was noch viel größer ist.

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Tat tvam asi – Das bist du

Mir kommt das irgendwie so ein bißchen mechanistisch vor. Ich meine, grade letztens haben deine Leute sich bei mir beschwert, unsere Sprache wäre so mechanistisch. Und jetzt fängst du selber an mit Hologrammen und Zeug, und nicht mit lebendigen Wesenheiten.

Das Hologramm, das war ein Beispiel, um klarzumachen, wie ein kleiner Teil im Grunde immer noch das gleiche ist wie das ganz, ganz Große, das es gibt, das alles enthält. Ich wollte das jetzt nicht irgendwie (lacht) technisieren oder so, sondern ich wollte einfach klarstellen, wie die Verbin­dung ist. Du bist das. Ich bin das. Alles, was ist, ist auch das. Die Erde ist das. Alles, was du dir überhaupt vorstellen kannst, ist das gleiche im Grunde. Auch wenn du Unterschiede wahrnimmst.

Oh, das ist mir jetzt ja ein bißchen groß. (lacht) Mach’s mal ne Nummer kleiner, okay?

Ich mach dir das so klein du willst. Atome sind auch das! (lacht) Elektronen. Mikroben. Was immer du willst – es ist das gleiche. Egal auf welcher Ebene. Egal, wie groß. Egal, wie klein. Und das ist eigentlich ganz praktisch zu wissen. Denn wenn du das weißt, daß egal, auf was du im Außen triffst, in deinem vermeintlichen Außen, das du wahrnimmst – daß das alles das gleiche ist: die U-Bahn, die da vorbeifährt, ist das. Die Leute, die da drin sitzen – jeder von denen ist auch das. Je­des ein­zelne Atom, das da irgendwo rumschwirrt, ist dieses Hologramm. Ja? Und dann ist es näm­lich nicht mehr schwer, dahin Kontakt aufzunehmen, wenn du in dir mit dem, was du da bist, wirklich Verbindung hast.

Wenn du dich nicht mit irgendwelchen äußeren Effekten identifizierst wie, was weiß ich, Geburtsdatum und irgendeinem Namen, den du in diesem Leben trägst, oder dei­nem Aussehen oder so – wenn du dich damit nicht identifizierst, sondern mit dem Hologramm, das du eigentl­ich bist, dann kannst du von dort aus mit allem auf der Ebene dieses Hologramms kom­munizieren. Weil du mußt ja nur wissen, daß dieses andere Wesen das auch in sich drin hat. Das ist auch das. Das ist genau das gleiche. Das ist dieses „Tat tvam asi“, das es im Sanskrit gibt. Du bist das. Aber nicht nur du bist das, sondern ALLES ist das. Alles, was du triffst, ist im Grunde ge­nommen das.

Und wenn du das erreichen kannst, oder wenn du wissen kannst, daß das dort ist, ge­nauso wie es in dir ist, dann brauchst du mit keinem anderen Wesen zum Beispiel mehr Konflikte zu manifestier­en, weil du brauchst dich nur auf dieser Ebene zu verbinden. Konflikte entstehen, wenn man sich mit Äußerlichkeiten identifiziert, und so stark identifiziert, daß man denkt, man ist das und man muß das jetzt verteidigen gegen andere Leute, die sich mit was anderem identifizie­ren, nicht. Und in dem Moment, wo du dich identifizierst mit dem, was du wahrhaft bist, mit dem, was deine wah­re Identität, dein wahres Selbst ist, dann fallen alle diese Dinge von dir ab. Dann kannst du die zwar noch manifestieren, du kannst die ausdrücken. Aber das ist dann mehr wie eine Art künstleri­scher Aktivität oder ein Spiel oder sowas, nicht? Du sagst halt: „Ja, ich möchte gerne die­se Form ausdrücken.“ Aber du sagst nicht: „Ich hab recht, und das muß ich jetzt verteidigen.“ Oder „Ich bin das, und der greift das an“ oder so. Weil das, was du wirklich bist, kann niemand angreifen. Weil ihr seid alle genau das gleiche, und ich auch, nicht?

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Verschiedene Wahrnehmungen

Also eigentlich sind wir gar nichts anderes, du und ich, oder wie?

Nicht im … im Kern. Im Kern sind wir alle gleich. Der einzige Unterschied ist, daß ich mir mehr dessen bewußt bin. Ich weiß, was ich alles war. Ich weiß, daß ich das alles immer noch bin. Ich weiß, daß, wenn ich um mich rum auf was treffe, daß das auch ich bin. Daß das alles dasselbe ist. Ich bin mit all dem verbunden, was ich je war. Das bist du nicht auf dieser Ebene. Noch nicht. Wir arbeiten dran. (lacht)

Das ist halt der Unterschied, nicht. Der Unterschied ist, daß ich mir mehr dessen bewußt bin, was ich bin, all der ganzen unterschiedlichen Sachen. Und ein weiterer Unterschied ist halt der, daß du durch die körperliche Form, die du jetzt halt trägst, halt eben dich auf bestimmte kleine Erfahrun­gen sehr stark konzentrieren kannst, besser als ich das kann. So, wie ich jetzt bin, kann ich nicht da hingehen und mir da so einen Stein angucken, so wie du das kannst. Ich kann mich da reinver­setzen, in die Essenz von dem. Das kann ich machen. Aber ich kann nicht da sitzen und mein Auge irgendwie auf so einen Punkt richten. Das ist das, was du kannst, weil du dir diese Begren­zung er­schaffen hast.

Oder du kannst halt auch solche Sachen wahrnehmen wie Gewicht, nicht. Daß, wenn du was hebst, dann spürst du deine Muskeln. Und solche Sachen, die du halt nur wahr­nehmen kannst dadurch, daß du halt einen Körper hast. Sonne auf deiner Haut. Wasser auf deiner Haut. Wind auf deiner Haut. All diese Sachen kannst du nur wahrnehmen, weil du in der Begren­zung bist. Ich nehm das nicht mehr wahr. Ich nehme andere Sachen wahr. Ich kann Galaxien zum Beispiel wahrnehmen, Sterne und andere Wesenheiten, die, von euch aus gesehen, sich am anderen Ende des Universums (lacht) befinden, kann ich wahrnehmen. Das ist für mich über­haupt kein Problem.

Nicht – also das ist nicht Angeberei, sondern das ist einfach kein Problem, wenn du eine gewisse Ausdehnung hast. Das ist so. Genau wie es für dich normal ist … was weiß ich … wenn du duschst oder so, ja, daß sich das Wasser auf deiner Haut so und so anfühlt, das ist für dich nor­mal. Eine normale Empfindung. Und genauso normal ist es für mich, diese ganzen Sachen wahrzu­nehmen. Das ist nichts, was auf einer bestimmten Ebene was großartig Besonderes wäre, nicht. Son­dern das ist einfach dann, wie du lebst. Wie du bist. Es ist ein Teil deines Wesens, deiner Da­seinsform. Ja.

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Wenn du mit allem verbunden bist, brauchst du gegen nichts mehr einen Widerstand zu haben

Ja, danke für die ganzen Erläuterungen.

Ja, bitte. Kein Problem. Wir wollen ja, daß du was lernst, nicht? (lacht herzlich) Nein, wir wollen nicht, daß du was lernst. Wir wollen, daß du dich erinnerst! Weil du weißt das alles. Du weißt das alles. Weil du bist ich. Und da kommen wir zu dem Punkt, nach dem du gefragt hast: Hast du die Dinge getan, die ich getan habe? Du bist das alles. Du bist das. Ich bin das.

Äh … du verwirrst mich gerade, Entschuldigung. Bin ich jetzt mit dir identisch und habe es nur vergessen oder …? Ich meine, erst sagst du, wir sind alle das gleiche. Und dann sagst du, für mich ist das normal, was du erlebst, nur ich habe das irgendwie vergessen.

Ja, und? Wo ist der Widerspruch, den du da wahrnimmst?

Ja, es ist ein bißchen schwer zu formulieren. Na, wenn ich das gleiche bin wie du, dann kannst du ja irgendwie nicht mein Höheres Selbst sein, oder? Äh … oder ich bin mein eigenes Höheres Selbst, oder …?

Ach, du hängst noch an diesem Begriff fest? Ja, den mußt du natürlich schreddern! (lacht herz­lich) Vergiß das.

Wie jetzt? Warum soll ich das jetzt vergessen? Man hat doch ein Höheres Selbst, oder? Oder bin ich da völlig falsch?

(macht schnurrende Geräusche) Man hat. Mhm. (lacht)

Ja, dachte ich immer. (lacht) Wie – habe ich keins, oder wie? Von allen Leuten, die da rumschwir­ren?

Nein. Ich würde sagen, drück mal diesen Pausenknopf, mach fünf Minuten Pause und krieg mal deinen Kopf frei. Und dann erklär ich dir das, okay?

(halbe Stunde Pause)

So. Jetzt habe ich das nochmal angehört. Irgendwie hat mich das irritiert, das bei C. im Zimmer aufzuneh­men. Jetzt bin ich hier wieder bei mir, hab meinen Baum vor der Nase und meine Steinlein, habe beim nochmaligen Anhören festgestellt, daß du mir das mit dem Höheren Selbst jetzt gar nicht er­klärt hast,, weil wir auf andere Themen gekommen sind. Mea maxima culpa – aber wollen wir das doch grade mal noch nachholen. Wenn du möchtest.

Mir ist das egal, ob du glaubst, daß du ein Höheres Selbst hast. Aber ich erklär dir das gern.

Na wieso? Das kann dir ja nicht egal sein, wenn du sagst, ich soll das schreddern.

Ob du das schredderst oder nicht – solange du mit mir verbunden bist, spielt es keine Rolle, wie du es nennst.

Ja, also was mir noch mal auffiel beim Hören, war: Einmal sagst du, wir sind identisch, und ein an­dermal sagst du, ich bin ein Teil von dir. Und für mich bedeutet das soviel – ein Teil ist wie, daß ich kleiner bin als du. Aber dann können wir ja nicht identisch sein. Also so ganz peile ich das immer noch nicht.

Und was möchtest du jetzt zuerst wissen?

Das ist mir scheißegal, welche Reihenfolge du nimmst. (lacht) Mach einfach, so wie du das am besten erklären kannst.

Okay. (lacht leise) Ja, du bist kleiner als ich, und ja, du bist identisch mit mir. Je nachdem, von wo man guckt.

Mann! Komm, ey.

Ja, Mann, ich kann es doch auch nicht für dich anders machen als es ist, nur damit du es besser begreifst. Es ist beides richtig.

Ich kann nicht gleichzeitig gleich und kleiner sein!

Doch, du kannst. Weil genau das ist die Natur eines Hologramms. Wenn du dich mit dem Teil vom Hologramm in dir verbindest, der ein Teil von mir ist, dann bist du mit meinem ganzen, was ich bin, verbunden. Und dann bist du das. Und gleichzeitig bist du aber auch ein Bewußtsein, das zur Zeit eine gewisse Begrenzung manifestiert, das sich aber in das Große, was ich bin, ausdehnen und sich damit verbinden kann. Und dann bist du nichts anderes, als was ich bin, weil – aaah, warte mal, wie kann ich dir das am besten veranschaulichen? Wenn du dein Bewußtsein, das du bist, von dem Mittelpunkt, den ich dir gezeigt habe, so weit machen kannst, daß es mein ganzes Bewußtsein umfaßt, dann bist du for all intents and purposes nichts anderes, als was ich bin. Und du kannst von da – also du mußt da auch nicht aufhören. Du kannst da auch noch weitergehen und kannst dich noch weiter ausdehnen, und dann bist du das ganze Weltall. Alles du.

Und spätestens ab dem Punkt (lacht) spielt es keine Rolle mehr, womit du dich idenfizierst, weil egal, was du auch immer sein kannst, findet alles IN DIR statt. IN DIR. Alles, was sich manifes­tiert, das ist dann ein Teil von dir, von deinem Bewußtsein. Und du kannst dann nicht mehr hinge­hen und sagen: Ich bin ein Reptil, aber ich bin kein Mensch. Ich bin dies, aber ich bin nicht das. Sondern du bist das dann ALLES. Und du hast auch gegen nichts davon irgendwelche Widerstän­de, weil du weißt doch, daß du es alles selbst erschaffen hast, genau aus dem Grund: weil du das da sehen wolltest, weil du es erfahren wolltest, weil du wissen wolltest, wie es ist. Genau deswe­gen hast du das ja erschaffen. Also warum solltest du jetzt hingehen und sagen: Also diese von meinen Schöpfungen da, die lehne ich jetzt aber ab? Warum solltest du sowas tun? Das sind alles Teile von dir.

Du kannst die natürlich auch wieder zerstören, genau wie du sie erschaffen hast. Aber du brauchst gegen nichts davon einen speziellen Widerstand zu entwickeln, wie das ja viele Leute tun, nicht. Die erschaffen sich was in ihrem Leben, und dann sagen sie: „Iiiih, das gefällt mir aber nicht!“ Und das ist großer Schwachsinn, mit Verlaub gesagt. Weil in dem Moment, wo du deine eigenen Schöpfungen ablehnst, dann trennst du dich ja davon. Und in dem Moment, wo du dich davon trennst, kannst du nichts mehr damit machen.

Wenn du weißt, du hast das erschaffen, dann kannst du es verändern. Wenn du sagst: „Also das habe ich aber nicht erschaffen! Das gehört nicht zu mir. Das ist was anderes. Das ist ein Feind“, zum Beispiel. Oder: „Das ist ein katastropha­les Ereignis, und das passiert mir, aber nicht ich habe es erzeugt“ – ja, was ist denn dann? Dann bist du ein kleines Opferwesen, das nix machen kann. Dann bist du jemand, der einem Feind ge­genübersteht, den er nicht versteht. Und dabei bist das alles du! Das sind alles Emanationen dei­nes eigenen Geistes!

Und deswegen hab ich gesagt: Verbinde dich wieder mit deiner Schöpfer­kraft! Weil in dem Moment, wo du das machst, weißt du, daß das alles deine eigenen Schöpfungen sind. Und in dem Moment, wo du das weißt, kannst du alles machen. Kannst du deine Schöpfun­gen auch verändern. Kannst du neue Dinge schaffen, wenn dir die alten da nicht mehr behagen. Das kannst du dann alles tun. Aber du kannst es halt nur dann, wenn du deine Schöpfungen als solche so annimmst, wie sie sind, und anerkennst, daß du sie geschaffen hast.

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Wie man die Erinnerungen zuläßt

Okay. Ich hab mir jetzt eine Wahrnehmung erschaffen, erstens mal, mich an mein wahres Selbst nicht wirklich zu erinnern, und zweitens, jetzt mit irgendwelchen Wesen konfrontiert zu sein, die behaupten, mich zu kennen (lacht) und sehr beleidigt sind, daß ich mich nicht sofort erin­nert habe oder auch jetzt noch nicht genau weiß, mit wem ich das da zu tun habe. Oder glaube, es nicht zu wissen. Also diese Wahrnehmung habe ich hier erschaffen.

Das ist sehr gut. Das ist Schritt eins. Und in dem Moment, wo du weißt, du hast diese Wahrneh­mung erschaffen, dann kannst du sie verändern. Und die einzige Voraussetzung, die du brauchst dafür, ist zu wissen, wie du sie verändern willst.

Hmmm, naja. Ich will die dahingehend verändern, daß ich meine Erinnerungen wieder zu mir neh­me, so daß ich weiß, wer das da ist, wer du bist, was wir zusammen gemacht haben, und wie die Dinge jetzt aussehen.

Ja. Und da du ein Schöpfer bist, und da das alles deine Erinnerungen sind – das ist alles dein Zeug. In dem Moment, wo du gesagt hast: „Ich möchte das vergessen, um diese Erfahrung ma­chen zu können, ganz abgeschnitten zu sein“, dann hast du dir dieses Vergessen erschaffen. Du konntest das. Du konntest dieses Vergessen erschaffen. Und jetzt erfährst du die Manifestation dessen – nämlich, daß du dich nicht erinnern kannst. (lacht)

So. Und wenn du aber weißt, du hast das Vergessen selbst erschaffen, dann kannst du das auch wieder aufheben. Dann kannst du sagen: „So, ich habe das erschaffen. Ich hab die Erfahrung ge­macht. Und jetzt möchte ich eine andere Erfahrung machen. Und jetzt mach ich mein Bewußtsein so weit, daß da all diese Erinnerungen wieder reinfließen können und da drin Platz haben.“ Und was dann passieren wird, das kann ich dir schon gleich sagen. Weil das ist nämlich das, warum du an dem Vergessen festhältst. Nicht – das ist nämlich noch nicht ganz da. Du sagst zwar: „Ja, ich habe das Vergessen erschaffen“, aber daß du es weiterhin erschaffst, indem du daran festhältst, dich nicht zu erinnern, das ist dir noch nicht ganz bewußt. Und das hat den Grund, daß es Dinge gibt, an die du dich nicht gern erinnern willst, oder wo du Angst hast, daß die schrecklich sein könnten, wenn du dich daran erinnerst. Das ist das, was das Vergessen in der Manifestation hält. Also diese Angst, und dieser Widerstand dagegen, die Erinnerungen in das Bewußtsein ein­fließen zu lassen.

Und da ist es genau wie mit dem Channeln: Wenn du irgendeine Angst hast, das, was du zu hören kriegst, könnte dir nicht gefallen, dann kannst du diese Information nicht bekommen. Auch wenn die Information vielleicht gar nicht das ist, wovor du Angst hast. Vielleicht ist es was ganz ande­res. Aber solange du eine Angst hast und du sagst: „Mmhmm, eigentlich möchte ich das lieber nicht hören“ und so, nicht – oder: „Ich will, daß es so und so ist“, also halt eben eine Fixierung auf ein bestimmtes Ergebnis hast oder so, dann trennst du dich ab von dem, was es sein kann, weil dann trennst du dich sozusagen von der gesamten Wahrnehmung ab. Weil, was du im Prinzip dei­nem Bewußtsein mitteilst, ist: „Bitte laß nichts durch, damit nicht das durchkommt, was ich nicht hören will.“ Und dann kann gar nichts durchkommen, auch nicht das, was du hören möchtest. Und schon gar nicht das, was es eigentlich ist, nicht. Also NICHTS halt. Dann hast du da eine Blo­ckade hingestellt – die ist dann da. Deine Schöpfung. (lacht) Ja?

So. Und mit den Erinnerungen ist es das gleiche. Wenn du Angst hast: „Ogott, wenn ich die Erin­nerungen zulasse, dann könnte das und das kommen, und das möchte ich lieber nicht sehen, das möchte ich lieber nicht wissen, da möchte ich mich lieber gar nicht dran erinnern“ – du kannst nur das ganze Paket kriegen. Du kannst nicht sagen: „Okay, die und die Erinnerungen möchte ich gerne wiederhaben, aber bitte nicht das, das, das und das, weil das wäre mir zu schmerzhaft. Oder davor habe ich Angst, rauszufinden, daß das so sein könnte.“ Ja? Das geht nicht. Du mußt das ganze Paket in Empfang nehmen wollen. Also dazu einfach bereit sein, zu sagen: „Ja, ich bin bereit, meine ganzen Erinnerungen zuzulassen, alle.“ Nur wenn diese Bereitschaft im Innern vor­handen ist, dann kann dieser Prozeß einsetzen. Dann kannst du das wieder an dich nehmen. So­lange das nicht der Fall ist – ja, dann geht’s halt nicht, nicht? Dann kannst du dich auch nicht an die Dinge erinnern, an die du dich gern erinnern würdest.

Naja, aber auf dieser Ebene hier ist eigentlich der Erinnerungsprozeß doch selektiv. Also du kannst manche Dinge vergessen und an andere dich erinnern. Und das geht doch. Also ich hab viel ver­gessen von Sachen, die mir passiert sind, wo vielleicht Leute nach Jahren sagen: „Ja, du hast da­mals das zu mir gesagt.“ Und ich sag: „Hä? Was soll ich gesagt haben? Ich kann mich nicht erin­nern!“ Und andererseits kann ich viele, viele Dinge mich noch genau dran erinnern. Also wieso ist das hier so, daß das geht, und wenn ich aber jetzt meine anderen Erinnerungen wiederhaben will, dann muß ich sie alle gleichzeitig nehmen?

Aahaaah. Da ist ein kleiner Unterschied. Du mußt sie nicht alle gleichzeitig nehmen, sondern du mußt sie alle haben wollen. Du mußt zulassen können, daß, was immer da auch sich zeigt, daß das dann auch kommen kann in dein Bewußtsein. Das heißt nicht, daß du jetzt dich in einer Se­kunde all deiner Manifestationen erinnerst, oder all deiner ganzen Erfahrungen, die du je gemacht hast. Aber es muß die grundsätzliche Bereitschaft vorhanden sein, daß alles kommen kann. Die hast du ja hier auch in diesem Leben. Du bist bereit, dich an bestimmte Dinge zu erinnern, und dann funktioniert auch dein Gedächtnis.

Ja, aber ich hab ja auch andere Sachen verdrängt.

Ja, und alles, was damit zusammenhängt, mit dem, was du verdrängt hast, das kannst du auch nicht dann wieder abrufen. Ja? Aber es ist halt so, nicht: also wenn du irgendeinen Widerstand hast – es muß einfach die Bereitschaft einfach nur da sein, sich zu erinnern. Es darf da nicht dieser Widerstand sein. Und Bereitschaft heißt ja nicht, wie wenn du jetzt deine Psychoanalyse da machst, und dann gehst du (in pathetischem Tonfall) graben nach den Kindheitstraumata und nach den verdrängten Dingen und so, ja? (wieder normal) Das brauchst du gar nicht zu tun. Son­dern du brauchst einfach nur zu beabsichtigen, du mögest dich erinnern, wer du wirklich bist, was du gemacht hast und so weiter, und dann das fließen lassen, was da kommt.

Wenn du jetzt eine Absicht bekräftigst, daß du dich erinnern willst, und dann fangen die Erinne­rungen an zu fließen, und dann sagst du: „Stop! Das will ich aber nicht wissen!“ – zack! Dann hört es wieder auf. Ist genau wie mit dem Geld. Du bekräftigst vielleicht, du möchtest Fülle erschaffen. Sobald die Fülle anfängt zu fließen und das will zu dir kommen, dann sagst du: „Nä! Das ist zuviel!“ Ja? (lacht) „Das kann ich nicht annehmen!“ oder so. Oder : „Es kommt von der falschen Stelle.“ Ja? Dann hältst du diesen Fluß wieder an. Das muß dir klar sein. Du mußt das dann ganz loslassen können. Wenn du gesagt hast, du möchtest, daß das kommt, dann mußt du es kommen lassen. Sonst passiert nichts.

(seufzt) Ich mach mal Pause. Moment.

(Pause)

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Das Höhere Selbst ist gar nicht „höher“

Ja – also hast du das jetzt eigentlich schon gesagt, warum du meinst, daß ich das mit dem Hohen Selbst schreddern soll?

Weil es ein begrenzendes Konzept ist. Erstens mal, du sagst, daß irgendwas höher ist als du. Das ist Blödsinn. Weil, wie schon bereits ausgeführt, sind wir im Kern alle das gleiche. Es gibt nichts Höheres und Tieferes. Das ist schon mal das eine. (Pause) Und das andere ist halt, wie ja im Grunde das NET auch sagt – guck, ich stehe hier neben dir. Ich bin nicht „höher“, ich bin nicht ir­gendwo da draußen oder so. Ich bin IN dir auch, wenn du das zulassen kannst, mich da zu spü­ren. Ich bin jetzt in dir. Ich bin mit dir verbunden. Ich bin du. Du bist ich. Und es gibt in diesem Sinne keine Trennung zwischen uns mehr.

Und wenn du jetzt irgendwas von deiner eigenen Größe aus dir raus projizierst und sagst: „Das ist jetzt mein Höheres Selbst, und ich bin ja nur das kleine Wesen“ oder so, ja? – was machst du denn dann? Dann begrenzt du dich doch wieder. Dann baust du wieder irgendsowas auf, zu dem du auf­blickst, was größer ist als du, was geiler ist als du, was weiser ist als du. Und erstens ist es Blöd­sinn – weil guck: […] Nur weil du eine weiter ausge­dehnte Wesenheit bist als Bewußtsein, heißt das doch noch lange nicht, daß du jetzt irgendwie perfekt bist. Ich hab so … solche Megascheiße gebaut schon in meiner langen, langen Existenz. Und ich kann viel größere Scheiße bauen als was du kannst hier auf deiner Ebene. Sozusagen noch eine ganz andere Dimension des Scheißebauens existiert, wenn du viel, viel größere Macht hast, Dinge zu bewirken. Ja?

So. Und wenn du jetzt hingehst und sagst: „Höheres Selbst“, dann erschaffst du eine Wahrneh­mung von irgendwas, erstens mal, was da draußen irgendwo rumschwebt, wo du nicht bist, und zweitens, was halt eben so perfekt ist, wie du nie sein kannst, oder glaubst, nie sein zu können. Und damit trennst du uns. Aber wir sind nicht getrennt. Ich hab mehr Wirkungsmöglichkeiten, ich hab mehr Macht, und ich hab ein größeres Bewußtsein von dem, was ich eigentlich bin, als du es hast. Das ist der einzige Unterschied zwischen uns! Ich bin nicht unfehlbar. Ich habe Megascheiße gebaut, von einem bestimmten Blickwinkel aus betrachtet. Ich habe Dinge getan, die anderen We­sen wehgetan haben, nur weil ich Bock drauf hatte. Ich bin nicht irgendwie was Abgehobenes, golden Glänzendes oder so, ja? Das kannst du schreddern!

Und das weißt du doch eigentlich auch. Ich meine, wir kennen uns jetzt schon … ich meine, wir kennen uns sowieso. Aber jetzt hier, in dieser deiner Inkarnation, hast du mich inzwischen gut ge­nug kennengelernt, ja, um zu wissen, daß ich nicht (lacht herzlich) irgendein heiliges, spirituelles Wesen bin. Ich kann ein richtiges Arsch sein. Ich kann dich an der Nase rumführen, wenn ich Bock drauf hab, ja? Ich kann richtig schön vulgär sein. […] Du weißt, wie ich drauf bin. Du weißt auch, daß ich ein Trickster bin. Du weißt auch, daß ich Dinger drauf hab, die von einem begrenzenden Begriff von Heiligkeit sehr, sehr weit entfernt sind. Und dennoch bin ich dein größeres und weite­res Selbst. Und ich bin sehr dankbar und froh, daß du mich trotz all dem, was du inzwischen über mich weißt, vollständig als das angenommen hast. Daß du nicht gesagt hast: „Oh, welch gräßliche Wesenheit – damit will ich nichts zu tun haben! Weiche von mir, Dämon!“ Ja? Bin ich sehr froh! Früher, wie gesagt, wär das nicht gegangen. [in Inkarnationen, die sehr stark von kirchlich/christli­chem Denken und Glauben geprägt waren]

Und die Sache ist auch die: Wenn du das in mir annehmen kannst, dann kannst du es auch in dir, weil es ist im Grunde kein Unterschied. Und je mehr du auch die, sage ich mal, von einem ge­wissen Standpunkt aus nicht so schönen Eigenschaften in dir selber drin annehmen kannst, desto mehr kannst du wirklich das werden, was du eigentlich bist. Weil mit jedem bißchen, was du in dir drin annimmst, hebst du ein Stück von der Trennung auf, und du nimmst es wieder zu dir. Weil du dann nämlich sagst: „Ja, ich will ganz sein. Ich will ganz sein, mit allem, was ich bin. Auch mit dem Schrott, auch mit den vielleicht nicht so vorzeigbaren Eigenschaften. Auch mit der ganzen Scheiße, die ich gebaut habe. Ich steh dazu – zu dem, was ich bin, zu dem, was ich gewesen bin, zu allem, was ich getan habe.“ Dann bist du ganz, wenn du das kannst. Und mit jedem kleinen Stückchen, das du wieder zu dir nimmst, kommst du mehr wieder in deine Ganzheit – in eine Be­wußtheit von deiner Ganzheit. Weil deine Ganzheit als solche, die ist immer vorhanden, und die kann nicht aufgehoben werden. Aber du kannst dich vom Bewußtsein dessen abtrennen.

Und je mehr du aber die Teile, von denen du dich abgetrennt hast, wieder zu dir nimmst, desto mehr kommst du zu dir selber, zu einem umfassenderen Bewußtsein deiner selbst, zu einer Verbin­dung mit dem, was du bist. Und das ist das, worum’s letztlich hier geht (lacht) in diesem Spiel, ja? Einfach ganz wieder das sein zu können, was du bist, und dann als ein solches halt eben auch die Dinge tun zu können, die du machen willst.

Okay. Ja. Danke. Das war das, was ich wissen wollte.

Na, dann freue ich mich ja (lacht), daß ich dir weiterhelfen konnte. (lacht noch mehr).

Ja, hast du wirklich. Danke.

Okay, dann laß es uns mal jetzt dabei belassen. Bis später.

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Text ©Zarah Zyankali 2007. Foto © Zarah Zyankali 2016. Bitte diesen Text nur verlinken oder rebloggen, NICHT woanders hinkopieren. Vielen Dank!

Film-Realitäten reloaded 4: Spiel ohne Grenzen – die Qual der Wahl

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Hier kommt jetzt der vierte und (vorerst) letzte Teil der Filmrealitäten-Reihe. Es geht darum, wie man erkennt, ob man im falschen Film ist – wie man daraus aussteigt – und wie man die Parameter für die Filme festlegt, die man wirklich gerne drehen möchte.

Viel Spaß damit! 🙂

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 in welchem Film Möchtest du sein?

Okay. Was machen wir denn zuerst? Ich hab da noch ne Frage zu diesen Filmgeschichten auch. [Wir hatten eigentlich was anderes aufnehmen wollen.]

(amüsiert) Ah ja? (lacht) Dann stell die doch einfach.

Und zwar hast du einerseits halt gesagt, so, wenn man einen Film im Kopf dreht, dann kann man sich das ja auch genauso machen wie man will, und die Leute müssen so antworten, wie man das denen vorgibt, und in Wirklichkeit passiert das dann meistens ganz anders, und deswegen ist das keine gute Idee. Und dann hast du aber gesagt in bezug auf die Filme, die man fürs Leben dreht: „Alles, was du willst, ist möglich in deinem Geist.“ Und im Bewußtsein läßt sich alles realisieren. Und es wäre nicht wie Hollywood, daß man sagt, okay, dies und das läßt sich nicht machen und so. Also einmal ist es nicht gut, daß man alles machen kann, und einmal geht es dann doch, oder wie? Oder soll man so­gar sich das so manifestieren, wie man das haben will?

[lacht) Ja, nun. Das sind zwei trotzdem ganz ganz unterschiedliche Sachen. Das eine ist ja, daß du ei­ner Situation, die bereits manifest ist, versuchst auszuweichen, indem du dir da irgendwelche blühen­den Phantasien dadrüber machst, wie du das gerne hättest. Und das andere ist, daß du dich hin­setzt und mal überlegst: Wie willst du denn dein Leben eigentlich überhaupt haben? Was soll denn da drin sein? Was ist es, was du für dein Leben für einen Film drehen willst? Und vielleicht stellst du fest, wenn du das dir anguckst, daß du die ganze Zeit im falschen Film gewesen bist! Ja? Daß du irgendwie Reality TV oder sowas gedreht hast, und in Wirklichkeit wolltest du ei­gentlich einen Abenteuerfilm ma­chen oder so. Oder daß du einen Film gedreht hast über die Slums von Sao Paulo, und eigentlich woll­test du viel lieber „Fluch der Karibik“ machen. Und wenn du das mal merkst, dann erst kannst du das ja ändern. Wenn du ja noch nicht mal merkst, du bist im falschen Film, dann wird das einfach immer sich weiter fortsetzen, und du wirst dich wundern, warum du in deinem Leben nicht wirklich glücklich bist. Weil es halt nicht der Film ist (lacht), den du eigentlich drehen wolltest! Ganz einfach. Weil du dir vielleicht eingeredet hast, oder dir hast einre­den lassen, daß es besser wäre, was Realistisches zu ma­chen und kein Fantasy oder so zum Bei­spiel, obwohl du das viel lieber gemacht hättest.

Und deswegen. Das dient halt in dem Fall halt grade nicht der Flucht vor irgendwelchen Gegebenhei­ten, oder der Flucht in irgendeine schöne Phantasiewelt, sondern das dient dem, daß du um dich her­um wirklich das erschaffen kannst, was du da sehen willst. Und dann brauchst du nämlich keine Er­satzphantasien dir überhaupt mehr zu machen, weil dann nämlich genau das um dich rum ist, was du haben willst! Da brauchst du nicht zu fliehen, da brauchst du auch keinen Ersatz oder so, da brauchst du auch kein Fernsehen mehr (lacht) oder so, sondern dein Leben ist dann das, wovon du immer wolltest, daß es das wär. Und ich meine, dafür (lacht fröhlich) lohnt es sich dann doch, oder?

Und dafür mußt du aber eine Entscheidung treffen, nicht? Du mußt dir überlegen: Was ist es für ein Film, den ich drehen will, und wie kann ich das machen? Und bin ich hier überhaupt am richtigen Dre­hort, zum Beispiel? Was brauche ich für Schauspieler? Vielleicht auch überhaupt erstmal das Dreh­buch so umändern, daß es zu deiner Idee paßt. Und wenn du merkst, du bist dabei, noch ir­gendwelche Zei­len zu sprechen noch aus dem alten Drehbuch, dann schnell aufwachen und sagen: „Hey, das ist doch überhaupt gar nicht mein Text hier, Mann! Wo bin ich denn, in welchem Film?“ Ja?

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Wie man einen Fernseher ausmacht

Jaaa, okay. Danke! Und Frage Nummer zwei, die ich zu dem Thema noch hatte – weil du hast ge­sagt: Sobald man den Fernseher ausmacht, ist der Film nicht mehr da. Nicht?

Jahaaa.

So – wie mache ich denn den Fernseher aus? (lacht)

Wie – du weißt nicht, wie man einen Fernseher ausmacht? (lacht) Das kann ich nicht glauben!

Komm, verarsch mich nicht, ey. Bei einem richtigen Fernseher weiß ich das natürlich, aber jetzt so in dieser Metapher. Sagen wir mal, ich hab immer diese Kontrolldramen aufgeführt, oder immer Angst vor Kontrolle gehabt und immer diesen Film gedreht. Und jetzt möchte ich halt den nicht mehr se­hen. Jetzt möchte ich einen anderen Film. So, wie mache ich denn das, daß das dann aufhört?

Ja, indem du einfach aufhörst, Energie da reinzustecken, Mann. Guck, wenn du jetzt einen Krimi guckst, und du fängst in diesem Krimi einfach an, dich zu langweilen. Immer das gleiche. Immer die­se dämlichen Kommissare, die da irgendwo in der Gegend rumtapern und immer einen Mörder su­chen, und dann immer die Hinterbliebenen des Mordopfers, und irgendwann be­schließt du einfach, daß du da keinen Bock mehr drauf hast. So, dann bedarf es erstmal deiner Ent­scheidung, daß du das nicht mehr sehen willst. Zweitens bedarf es deiner Entscheidung, was du statt dessen möch­test. Und drit­tens bedarf es einfach dann des Umschaltens oder Ausschaltens. Ja? Daß du entweder in ein Pro­gramm jumpst, das dir viel besser gefällt, wo vielleicht ein Piratenfilm ist oder Babylon 5 oder irgend­was, was dir halt wirklich Spaß macht. Oder daß du es halt ganz aus­machst und guckst, was um dich rum ist. Das kannst du auch tun.

Was würde das denn bedeuten, so auf eine Real-Ebene übertragen, wenn ich das ausmache? Heißt, das, man stirbt? Oder ist das dann auch nur ein Film, das, was du erlebst, wenn du stirbst, oder …?

Nee, du mußt dafür nicht unbedingt (lacht) deine zeitliche Existenz aufgeben, sondern du mußt nur eine gewisse Art der Wahrnehmung aufgeben, die dich in dem Film gefangen hält. Und dann fängst du an zu erkennen, aus was eigentlich diese Filmelemente überhaupt bestehen. Du fängst an, be­stimmte Dinge als Kulissen zu erkennen. Du fängst an zu sehen, wer die Leute, die da spielen, wirk­lich sind. Also du siehst dann halt nicht mehr da den ollen Piraten Jack Sparrow, sondern du siehst, daß das John­ny Depp ist, um jetzt mal auf der Metaphernebene zu bleiben.

Ja, aber ich möchte ja mal raus aus der Metaphernebene. Und was würde denn das dann bedeuten, wenn man das überträgt?

Na, es würde bedeuten – sagen wir mal, du hast das Kontrolldrama da gespielt, nicht? So, jetzt willst du das nicht mehr. Irgendjemand hat in deinem Kontrolldrama die Rolle des Kontrolleurs übernom­men. Es war eine Rolle. So. Jetzt beendest du den Dreh, oder du beendest auch das Angucken die­ses Filmes. Dann kannst du sehen, wer dieses Wesen ist, ganz abseits von der Rolle, die er für dich ge­spielt hat. Und das konntest du vorher nicht, weil du zu sehr dringesteckt hast. Nicht? Das ist die­ses Drehbuch, ihr agiert das aus, du bist dann, was weiß ich, das Opfer der Kontrolle, er ist der Kontrol­leur. Jetzt ist der Dreh halt zu Ende, dann geht ihr nach Hause. Oder ihr geht dann irgendwo noch in eine Kneipe einen trinken zusammen. Dann kannst du dich mit dem unterhalten, und dann bist du nicht das Opfer, und er ist nicht der Kontrolleur, sondern ihr seid einfach nur zwei Leute, die sich un­terhalten. Und wer seid ihr dann, wenn ihr nicht mehr diese Rollen spielt? Das kannst du dann erken­nen.

(Pause)

Und dann kannst du noch eins weiter gehen und sagen: Okay, wir spielen jetzt den Film: Zwei Schau­spieler gehen zusammen einen trinken, ja? (lacht) Ist auch ein Film. Wenn wir diesen Film auch noch beenden, was ist dann noch übrig? Ja? Das geht dann … du kannst immer noch eine Ebe­ne tiefer ge­hen damit.

Puh! Also du meinst, um jetzt ein anderes Programm einzuschalten, genügt es … oder auch um alle Programme ganz auszuschalten, genügt es, eine Entscheidung zu treffen, daß man jetzt diesen Film da oft genug gesehen hat und was anderes möchte?

Ja, wie machst du es denn? Wenn du abends fernsiehst – okay, du guckst nicht viel Fernsehen -, aber mal angenommen. Und du guckst was, und du stellst irgendwie fest, daß dich das langweilt. Viel­leicht hast du es dir anders vorgestellt. Vielleicht haben dir alle erzählt, wie toll „Matrix“ ist. Und dann guckst du „Matrix“, und nach einer Viertelstunde sagst du: „Äääh, der Film, der geht mir auf den Keks. Ich mag das nicht. Ich möchte was anderes.“ Ja, was machst du denn dann? Vielleicht konsul­tierst du dein Programm und guckst, was an dem Abend noch ist. Und wie wählst du denn dann aus, was du statt dessen gucken willst?

Naaa … phhhh … so, wie du das immer sagst. Also wenn ich merke, daß ich irgendwie grinse, wenn ich irgendwas Bestimmtes sehe. Also was weiß ich – vielleicht ist es ein Film mit Errol Flynn, oder ir­gendwas, was ich immer schon mal gucken wollte und nie dazu gekommen bin. Oder … also wenn ich halt merke, da ist kein Interesse – wenn ich halt nur sehe, da ist nur der Musikantenstadl und die ARD-Abendschau oder Spätnachrichten und irgendwie noch Sport und Wimbledon und all so’n Zeug, das mich nicht interessiert, dann mache ich das halt wirklich ganz aus dann, nicht.

Und wenn ich merke, da ist was, was mich interessiert, oder was weiß ich, vielleicht gibt’s nen Mari­lyn Monroe-Film, wo ich weiß, daß ich da was zu lachen kriege und mich da amüsieren kann, dann nehme ich halt das.

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Definiere deine eigene Realität

Ja. Und genauso machst du das da auch. Ganz einfach. Guck, jetzt hast du dann … was weiß ich … schon wieder irgendwelche Gedanken an S. und die Ausbildung und dies und das. Und da mußt du einfach nur bemerken – das ist wichtig! – du mußt bemerken, daß das nicht der Film ist, den du sehen wolltest. Weil sonst bleibst du da drin hängen. Das ist genau wie mit richtigem Fernse­hen. Wenn du nicht merkst, daß „Matrix“ dich eigentlich gar nicht interessiert, dann guckst du dir den vielleicht bis zu Ende an. (lacht) Das kann passieren! Glaub’s mir. Du guckst den vielleicht, weil dir zehntausend Leute erzählt haben, wie geil der ist. Und du merkst deswegen nicht, weil diese Kriti­kermeinung halt so überwältigend positiv war, merkst du nicht, daß das gar nicht das ist, was dich vom Hocker reißt! Ja? Und dann guckst du den bis zu Ende, und dann wunderst du dich hinterher, warum du dich so blöd fühlst. Weil du nicht gemerkt hast, daß das nicht der Film war, auf den du Bock hattest.

So. Das mußt du merken. Das ist das Allerwichtigste. Daß, wenn du was erschaffst – auch in deinem Geist schon – mußt du merken, ob das das ist, was dich wirklich vom Hocker haut, was du wirklich spannend findest oder lustig findest, oder was dich begeistert. Und wenn es das nicht ist, dann schal­test du um. Dann sagst du: „Hey – das langweilt mich! Ich hab da keinen Bock drauf.“ Das mußt du tun. Und dann überlegst du: „Worauf hätte ich denn Bock? Was würde mir denn mal richtig Spaß ma­chen?“ Und dann guckst du, was da kommt. Und das machst du dann. (lacht) Und das ist eigent­lich alles (lacht), was du tun mußt. Aber das mußt du tun. Weil, wie gesagt, sonst bleibst du in einer Rea­lität hängen, die es für dich nicht ist, weil du nicht gemerkt hast, daß es die für dich nicht ist. Weil dir tausend Leute erzählt haben, daß das so geil ist.

Das ist wie mit Australien. Tau­send Leute er­zählen dir, wie geil es in Australien ist, und du fährst hin und erlebst den Absturz dei­nes Lebens dort. Nicht? Es ist nicht für jeden das gleiche relevant oder interessant. Und du mußt rausfinden, was es für dich ist. Und wenn’s das nur für dich ist und für sonst niemand auf der Welt, ganz egal – steh dazu. Steh dazu, daß du was anderes willst, als was zehntausende Millionen andere Leute wol­len. Wenn die alle Ma-o-am wollen, und du willst Thai Curry, ja, dann laß die doch Ma-o-am essen. Du mußt das doch nicht auch essen deswegen. (lacht) Mußt du doch nicht.

Na, darum ging’s ja jetzt auch nicht, daß ich mir jetzt irgendwas …

(unterbricht) … doch, genau darum geht’s: daß du dir Dinge hast einreden lassen, Realitäts-Sichtweis­en hast einreden lassen, dir deine eigenen Sachen hast ausreden lassen, weil du in einem bestimm­ten Alter auch das Gefühl hattest, diese Leute, die haben die Macht, die bestimmen dar­über, was Wirklichkeit ist, die wissen mehr darüber, was Wirklichkeit ist, als was du weißt. Du hast diesen Leu­ten geglaubt. Jetzt nimm – deine – Macht – zurück, und definiere du, was für dich deine Realität ist. Laß dir das nicht von anderen Leuten definieren. Die mögen ihre Realität definieren, wie sie wol­len. Das ist ihr gutes schöpferisches Recht, nicht. Das sind auch alles schöpferische Wesen, die ihre Reali­tät erschaffen. Aber laß dir nicht deine Realität von denen erschaffen! Mach die selber! Ja? Das ist der Punkt!

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Wenn du nicht da bist, passieren die Dinge ohne dich

Okay. Erstmal danke. Und dann war noch was, wo ich dich unterbrochen hatte, als wir letztes Mal dar­über sprachen mit den Filmen. Wo du gesagt hast: Das Filmedrehen im Kopf bringt mich aus mei­ner Filmrealität raus und so.

Ja. Aber ich meine, darüber ist eigentlich auch im Prinzip alles gesagt da in dem, was ich dir schon er­zählt habe. Daß, wenn du zuviel Filme drehst im Kopf, daß du dann nicht mehr merkst, was um dich rum abgeht, und daß du dann natürlich auch keinen Einfluß darauf nehmen kannst. Und das wie­derum hindert dich, wirklich deinen Film da zu drehen für dein Leben. Wenn du nicht vorhanden bist da in deiner Realität, dann passieren die Dinge ohne dich. Muß einfach mal so kraß gesagt wer­den. (lacht) Wenn du nicht da bist, wenn du nicht sagen kannst: „Hey – ich möchte das jetzt aber so ha­ben, und ich beeinflusse das jetzt dahingehend, und ich gebe da den und den Input. Oder wenn ich merke, die Dinge nehmen eine Wendung, die mir nicht gefällt, dann begebe ich mich da raus“ oder so, ja? Wenn du nicht da bist, dann kannst du diese Dinge nicht tun. Wenn du in irgend­einer Phanta­siewelt bist oder so. Phantasiewelten können schön sein. Das habe ich nicht gesagt, nicht. Aber was halt eben passiert, ist, daß du nicht schnallst, was um dich herum passiert. Und das kann oft viel span­nender sein, nicht? Also es passieren ja nicht um dich herum jetzt nur langweilige Dinge oder Sachen, die du nicht willst oder so. Sondern dir entgehen ja dann auch Sachen, die für dich sogar ultraspan­nend sein könnten, weil du nicht da bist. Die du in deinen tollen Abenteuerfilm, den du drehen woll­test, mit ein­bauen kannst! Die entgehen dir dann ja auch.

Und da mußt du halt gucken dann, nicht. Weil, wenn du deine Wahrnehmung immer weiter erwei­terst und vertiefst, dann, wie gesagt, fängst du an, auch Dinge wahrzunehmen, die weit, weit über diese übliche Konsensrealität hinausgehen und die dann vielleicht viel interessanter sein können als irgend­eine Phantasiewelt, die du dir bauen könntest.

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Spiel ohne Grenzen

Was weiß ich, also jetzt mal als ein etwas hin­kendes Beispiel: Phantasiewelt ist, wie wenn du nach Disneyland gehst, und dann spielst du da Pirat oder so, während in Wirklichkeit, wenn du offen ge­nug wärst, du vielleicht Weltraumreisen machen könntest und andere Zivilisationen besuchen, was viel spannender wäre, als in einer vorgegebenen Fantasywelt nach vorgegebenen Regeln vorgegebene Abenteuer (lacht) zu erleben, nicht. Weil das geht doch immer über bestimmte Limits nicht hin­aus, was dann da möglich ist. Und du kannst aber unbegrenzt sein, wenn du das für dich energeti­sierst, nicht, wenn du das willst. Dann brauchst du nicht nach eingegrenzten Regeln zu spielen. Dann hast du ein Spielfeld, das geht bis ins Unendliche. Dann kannst du alles machen.

Und da stellt sich dann halt nur die Frage: Wenn man wirklich unbegrenzte Mittel hat und ein unbe­grenztes Spielfeld, was möchte man denn von dem, was man dann da zur Verfügung hat, über­haupt umsetzen? Und das ist dann wieder eine Schwierigkeit, die man hat, nicht – die Auswahl, das: Was will ich denn dann eigentlich damit machen? Denn die begrenzten Spiele, die funktionieren im­mer nur auf einer Basis,wo halt ein bestimmtes Regelwerk existiert, und außerhalb dieser Regeln kann man nicht agieren. Und gerade durch die Begrenzung entsteht dann sozusagen – wenn du bestimm­te Sachen nicht machen darfst, oder nur unter bestimmten Umständen machen darfst -, dann ent­steht die Span­nung halt dadurch, wie du das, was du machen willst, trotz dem, was du nicht darfst, immer noch ir­gendwie hinkriegen kannst, nicht? (lacht) Das ist das Spiel in der Begrenzung.

Das Spiel in der Grenzenlosigkeit – es gab mal diese Sendung, kannst du dich noch erinnern, als du klein warst: „Spiel ohne Grenzen“. Natürlich war das ein begrenztes Spiel, aber es hat trotzdem Spaß gemacht, nicht? Aber dieses hier ist jetzt wirklich ein Spiel ohne Grenzen. Und da ist die Frage nicht: Wie kann ich trotz der Begrenzung irgendwie das Spielziel erreichen? Sondern die Schwierigkeit be­steht darin: Erstens mal gibt es kein vorgegebenes Spielziel, sondern du mußt dir überlegen, was du da erschaffen willst, was dich genug interessiert, daß du sehen willst, daß das kommt. Und dann: Wie bringst du diese Komponenten dann zusammen?

Das kann einen erstmal erschlagen, wenn man das nicht gewöhnt ist. Wenn man nur die Begrenzung gewöhnt ist, dann kann einen das erschlagen, wenn man auf einmal sieht: Also im Prinzip kannst du alles machen, nicht. Dann fragst du dich ja erstmal: „Äh … okay, ich kann alles machen, aber – was will ich denn überhaupt? (lacht) Ja? Ist es das denn überhaupt noch, was ich irgendwie früher dach­te? Jetzt gibt’s die und die und die Möglichkeiten, mit denen habe ich gar nicht gerechnet. Ja? Und jetzt könnte man da ja noch ganz andere Sachen damit machen, als was ich mir früher im­mer gedacht habe.

Vielleicht wollte ich früher immer einen Piraten­film drehen. Aber jetzt sehe ich, daß ich da noch ganz andere Möglichkeiten hab, die NIE zur Verfü­gung gestanden haben bis jetzt! Und jetzt bin ich erstmal irgendwie ein bißchen platt, weil jetzt muß ich erstmal überlegen: Was kann man denn damit überhaupt alles anstellen? Denn ich will ja nicht mit den grenzenlosen Möglich­keiten dann wieder nur die alten begrenzten Filme drehen. So. Wie kann ich das denn dann – was wär’s denn dann über­haupt? Weil, ich meine, „Star Wars“ ist ja langweilig. Das ist ja im Prinzip nur das Erdenspiel vom Krieg noch mal in den Weltraum verlegt. Das ist doch öde. Ist kein neuer Film. Das Spielfeld ist ein bißchen größer, aber die Parameter sind die gleichen. Jetzt hast du neue Parame­ter. Was machst du damit?

Und es ist vollkommen verständlich und vollkommen natürlich und vollkommen normal, daß man da erstmal eine Weile braucht, bis man sich an diese Aussichten etwas … soweit gewöhnt hat, daß man ein bißchen überhaupt anfangen kann, damit was zu machen. Das dauert etwas. Und da solltest du dich nicht irgendwie jetzt schlecht fühlen, weil du noch eine Weile brauchst oder so, sondern einfach wissen, daß das ganz normal ist und daß sich dann schon (lacht) nach einer Weile, wo man sich das betrachtet hat, die Handlungsfähigkeit und das Interesse und so auch wieder einstellt und auch Ide­en kommen werden, wie du denn dann damit weitermachen willst.

Okay. Ja, danke!

Gern geschehen.

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Text © Zarah Zyankali 2007, Foto © Zarah Zyankali 2014. Bitte diesen Text nur verlinken oder rebloggen, nicht woanders hin kopieren! Danke.

Film-Realitäten 3 – Visualisierungen und der Film deines Lebens

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Weiter geht es mit den Film-Realitäten.

Zum Hintergrund dieses Textes: Ich suchte ja schon immer nach dem idealen Partner und war eigentlich ständig in irgend jemanden verliebt, von dem ich dachte, der wäre es jetzt – mein Traumpartner oder Seelengefährte oder was auch immer. 😉 Als ich mit meinem Höheren Selbst dieses Channeling machte, war ich auch mal wieder sterblich verliebt und wollte darüber natürlich unbedingt mehr wissen. Deshalb ist das Beispiel hier in diesem Text, wie man sich eine glückliche Beziehung erschafft. Aber es läßt sich natürlich auch genauso gut auf alles andere anwenden.

Die letzten Abschnitte über die Meta-Ebene kann man sich immer wieder mal zu Gemüte führen … ich bin nach all den Jahren immer noch dabei, mein Gehirn darum zu wickeln. 😉

Viel Spaß beim Lesen!

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Filmedrehen im Kopf: Eskapistische Visionen

Okay, und zwar wollte ich noch wissen, mit den Filmen. Weil du hast – einerseits sagst du, Filme drehen im Kopf ist Scheiße (YKW schenkt mir einen ironischen Blick: Wann soll ich das denn gesagt haben?), oder bringt einen halt aus dem Hier und Jetzt. Und an­dererseits sagst du aber auch, die ganze Realität ist einfach nur ein großes Filmstudio, wo je­der seinen Film dreht, wie er halt Bock hat. Und manche drehen halt – was weiß ich -: Die guten Lichtarbeiter retten die Erde, und andere drehen: Ogott, die Zeiten sind schlecht, und es gibt keine Jobs, und die dritten drehen einen Liebesfilm und die vierten Actionfil­me oder was auch immer. Ja? Also das kann ich noch nicht so ganz miteinander vereinba­ren, wenn du einerseits sagst, die ganze physische Realität ist einfach nur ein großes Filmstudio, und dreh doch besser die Filme, auf die du Bock hast. Und anderer­seits sagst du aber eigentlich, man soll GAR KEINE Filme drehen. Kannst du mir dazu mehr sagen?

Ja klar (lacht) kann ich dir dazu mehr sagen. Es ist halt nur die Frage, was du wissen willst. (mehr Lachen)

Na, das hab ich doch gesagt, was ich wissen will. Ist jetzt Filmedrehen unausweichlich, weil man sowieso in einem großen Filmstudio sich befindet und es nur die Frage ist, ob man den Film bewußt dreht oder unbewußt? Oder sollte man auf das ganze Filmedrehen weitestgehend verzichten?

Okay, das ist jetzt konkreter. Also: Das Filmedrehen im Kopf bringt dich aus der Wahrnehmung von dem, was in deiner Filmrealität jetzt gerade vor sich geht. Ja?

Naja, es gibt doch zum Beispiel Leute, die benutzen das. Also die drehen einen Film in ih­rem Kopf davon, wie sie wollen, was ihre Realität ist, um diese Realität dann so zu er­schaffen. Was man halt eben Visualisieren oder Affirmationen oder sowas nennt.

Das ist noch mal ein Sonderfall. Das normale Filmedrehen im Kopf ist eine reine Fluchtreaktion, wo man sich in eine angenehmere Realität begibt, die man auch vollkomm­en kontrolliert, um nicht dem ausgesetzt zu sein, was passieren könnte, was man nicht kontrollieren kann und wovon man irgendwo unterschwellig das Gefühl hat, das könnte vielleicht nicht ganz so angenehm sein wie das, was man sich da selber ausdenken kann. Das Filmedrehen im Kopf, um eine bestimmte ausgewählte Realität zu erschaffen, hat ähnliche Konnotationen, ist aber zumindest ein bewußter Akt, was das andere halt eben nicht ist, sondern da driftest du einfach nur so rein.

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Kreatives Visualisieren als bewußter Schöpfungsakt

Das heißt also, wenn du hingehst und sagst, du möchtest, sagen wir mal, eine dich erfüllende Beziehung erschaffen, dann mußt du dir ja schon deine Gedanken machen, wie die sein soll. Das ist ein bewußter Akt der Schöpfung. Das heißt, du mußt da ja auch Be­reiche mit einbeziehen, die jetzt in irgendwelche romantischen Liebesphantasien nicht unbedingt reinkommen, wie zum Beispiel: Wie soll euer Alltag sich gestalten? Geht ihr gemeinsam zum Bei­spiel auf irgendwelche Konzerte? Wovon lebt ihr? Lebt ihr zusam­men, oder lebt ihr in ge­trennten Wohnungen? Reist ihr zu­sammen? Habt ihr zum Beispiel ein gemeinsames Be­rufsleben, oder macht ihr getrennte Sachen? Wenn ja, welche?

Ja? Das heißt, in eine solche Visualisierung mußt du schon gewisse Dinge der sogenann­ten Konsensrealität mit einfließen lassen, die in einen reinen Film, der nur dazu dient, dir die unangenehmeren Aspekte der Konsensrealität zu ersparen, nicht unbedingt einfließen. Das heißt, wenn du dir vorstellst, wie ihr euch in die Arme sinkt und ewige Liebe schwört oder was auch immer, ja? (grinst) – dann kommt da vielleicht nicht unbedingt drin vor, in dieser Vision, daß es Dinge geben könnte, die Konfliktpotential beinhalten, und wie löst ihr diese Konflikte? Zum Beispiel. Löst ihr die über­haupt? Oder laßt ihr die unterschwellig vor sich hinköcheln, bis es dann wirklich knallt? Oder führen diese Konflik­te letzten Endes zum Auflösen der Beziehung? Ja? All diese Dinge kommen da drin nicht vor. Genau wie natürlich in einem klassischen Lie­besfilm sowas nicht vorkommt, sondern da geht es nur darum, wie man die Hindernisse überwindet, bis die beiden sich dann end­lich kriegen. Aber wie es danach weitergeht, das interessiert kein Schwein mehr. Haupt­sache, die haben sich dann. Das ist schon in dem Tucholsky-Gedicht ganz schön be­schrieben. (lacht)

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Die Schöpfung muß sich frei entfalten können

Das heißt: In einen bewußten Akt der Schöpfung, in eine Visualisierung, die du zum Zwe­cke des Erschaffens einer bestimmten Realität dir vorstellst oder dir auch zusammen­stellst aus bestimmten Elementen, fließen viel mehr Elemente ein, die in eine rein eska­pistische Vision einfach nicht passen würden. Das ist schon mal die eine Sache. Dann ist es aber trotzdem immer noch so, wenn du sagst: „Ich will genau das erschaffen, und das soll so und so sein“, daß du damit den Raum nimmst für Dinge, die sich ereignen könn­ten, wenn du nicht so festgefügte Vorstellungen davon hättest.

Es ist gut, eine Idee zu haben. Das ist richtig. Aber zum Beispiel hast du ja bei Bärbel Mohr gelesen, daß sie dann eine 25-Punkte-Liste hatte davon, wie der Typ sein soll, mit dem sie gerne zusam­men wäre. Und dann lernte sie prompt jemand kennen, bei dem alle 25 Punkte zutrafen, und trotzdem (lacht) hat das mit den beiden einfach nicht hingehauen. Ja? So kann es gehen, wenn man diese schöpferische Visualisierung an­wendet, weil die manchmal ein­fach zu starr ist. Weil da einfach kein Raum ist für Frei­heit, dafür, daß die Dinge sich auf eine organische Weise entfalten.

Und natürlich ist es so, daß, wenn du dir deinen Traumpartner vorstellst, wie er sein soll – dann verhinderst du oft geradezu, daß du den Menschen treffen kannst, der wirklich zu dir passen würde. Sagen wir mal, du sagst, der Typ soll Anfang Dreißig sein, eine lange Mähne haben und Gitarrist in einer Rockband sein. Aber der Typ, der wirk­lich zu dir pas­sen würde, ist vielleicht Mitte 50, hat von Musik keinen blassen Dunst (lacht) und erfüllt auch sonst nicht dein Klischee vom perfekten Lover oder so, ja?

So. Wenn du dir jetzt manifestierst, daß du diesen Rockmusiker triffst, dann läufst du an dem Typen vorbei, der es vielleicht wirklich sein könnte, mit dem du glücklich sein könn­test. Du kannst natürlich sagen: „Okay, ich erschaffe mir jetzt einfach, glücklich zu sein und vollkommen akzeptiert in einer Beziehung, die mich vollkommen erfüllt und in der wir uns beide gemeinsam entfalten können, und zwar besser als wir das je­der für sich al­leine könnten“. Das kannst du machen. Aber wenn deine Vorstellungen, die du in die Vi­sualisierung einfließen läßt, zu detailliert sind, dann kann einfach viel­leicht nicht mehr das passieren, was passieren könnte, wenn du da offener für andere Sachen wärst. Denn die Bestellungen müssen dir ja so ausgeliefert werden, wie du sie halt eben auch aufgegeben hast. Und du kriegst dann so lange vielleicht die Sachen, die nicht zu dir passen, bis du irgendwann sagst:“So, jetzt reicht’s mir! Ich merke einfach, das, was ich glaube, was mich glücklich machen würde, das macht mich gar nicht glücklich. Mach du mal!“

Und dann kann dann vielleicht wirklich das zu dir kommen, was es wirklich ist, wenn du dich dafür öffnest. Und oftmals ist es so, daß die Öffnung wirklich erst dann erfolgt, wenn man eine ganze Latte an nicht funktionierenden Bestellungen irgendwie abgearbeitet hat. (lacht)

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Der Film deines Lebens

So. Das war der eine Punkt – der Unterschied zwischen Filmen im Kopf, in die du einfach driftest oder die du dir selber auf schöpferische Weise halt erschaffst, kompilierst, oder wie auch immer. Jetzt noch mal zu den Filmen, die du für dein Leben drehst. Das ist, sa­gen wir mal, sowas wie ein Betrachtungswinkel. Das heißt, du bist ja immer, in deinem Leben – du hast immer einen begrenzten Blickwinkel. Das ist einfach so. Du könntest sonst in einer physischen Existenz gar nicht sein. Die Fülle an Informationen würde dich erschlagen. Und du hast dich ja auch in diese Inkarnation hineinbegeben, weil du eine bestimmte Erfahrung genau aus diesem Blickwinkel machen wolltest. Das heißt, das ist schon ganz okay so.

Aber jetzt ist es innerhalb dieser persönlichen Betrachtungsweise noch mal so, daß du unterschiedliche Sachen machen kannst. Du kannst innerhalb dieses Lebens einen Film drehen, der sich vollkommen in der Konsensrealität abspielt – was weiß ich, zum Beispiel: „Ewiger Loser arbeitet sich aus dem Sumpf und hat dann doch Erfolg“, oder so. Oder du könntest einen Film gehen, bei dem es darum geht: „Jemand, der sich immer für einen Menschen hielt, entdeckt auf einmal, daß er ein ganz anderes Wesen ist, findet daraufhin ähnliche Wesen und erschafft mit denen eine neue Realität.“ Das wäre eine an­dere Möglichkeit. Oder du könntest auch einen Film drehen mit dem The­ma: „In der Kon­sensrealität zutiefst verankerter Mensch erweitert sein Bewußtsein und erkennt schließ­lich, daß alles Wahrgenommene Illusion ist und daß dahinter nur die eine Wirklichkeit existiert.“ Das alles ist innerhalb dieser einen Lebenszeit eine denkbare Option eines Fil­mes, den du drehen könntest. Das heißt, du hast da schon unterschiedliche Möglichkei­ten, was du machen kannst. Es bleibt natürlich ein Film. (lacht) Das muß dir immer klar sein.

Nur ist es halt da auch wieder so, genau wie mit den Visualisierungen oder den Filmen, in die du driftest, kannst du auch auf dieser Ebene dich entweder in die Dinge reinschlid­dern lassen und dann immer wieder das gleiche erschaffen – denn die unbe­wußt erschaf­fenen Filme haben eine Tendenz, immer wieder dieselben Themen zu wiederholen -, oder du kannst sagen: „Okay, da es halt nun mal so ist, daß ich so­wieso einen Film er­schaffe, egal, was ich mache, kann ich das doch genauso gut auch so machen, daß ich selber da­bei Spaß habe und etwas erschaffe, was mir dann halt auch eben nachher Spaß machen würde anzugucken“ oder so, ja? Damit bist du dann schon sozusagen auf der Ebene der Visualisierung, wo du sagst: Okay, ich schliddere jetzt nicht mehr immer in die gleichen Manifestationen, sondern ich halte mal einen Moment inne und überlege: Was für einen Film will ich hier eigentlich drehen? Und ist das, was ich bis jetzt gedreht habe … paßt das denn dazu?

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Die Lange Nacht der Monsterfilme

Dann gibt es natürlich noch die Meta-Ebene. Das heißt, du machst den Film ganz aus und guckst dich mal in dem Kino um, was da ist. Oder wenn wir jetzt die Metapher des Film­studios nehmen, dann, wenn der Dreh zu Ende ist, guckst du dich halt mal um, und dann siehst du einfach ein Studio, und da sind diese ganzen Kameras und Kulissen und Requi­siten, und was man da alles so hat. Ja? Das heißt, du kannst ja, als dieser Regisseur, kannst du dich entweder auf diese Handlung konzentrieren. das, was du machen willst. Oder du kannst gucken: Was steht denn hier in diesem Studio überhaupt rum? Was ist diese Realität, mittels deren ich überhaupt diese Illusion erschaffe? Wie sieht die aus?

Oder als Kinobesucher, als sozusagen Rezipient des fertigen Filmes dann hinterher, kannst du sagen: Okay, ich war jetzt die ganze Nacht in der Langen Nacht der Monster­filme. (lacht) Und jetzt sind mir die Augen etwas verquollen, und ich stehe auf, und was ist da um mich rum? Da ist einfach nur ein Raum, da sind ein Haufen Stühle, da sind ein paar andere Leute, die auch schon etwas müde aussehen (lacht), und wenn ich jetzt da rausgehe, gibt es irgendwo eine Theke, wo ich nen Kaffee krie­gen kann. (lacht) Und das ist die Realität. Die Monster sind einfach nur Bilder ge­wesen, die dich er­schreckt haben und die aber letzten Endes nicht wirklich existieren.

Laß es uns jetzt mal dabei belassen, okay? Wir können später noch mal darüber re­den.

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Text © Zarah Zyankali 2007, Foto © Zarah Zyankali 2015. Bitte diesen Text nur verlinken oder rebloggen, nicht woanders hin kopieren! Danke.

Film-Realitäten reloaded 2

Weiter geht’s mit den Gesprächen mit meinem Höheren Selbst

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Es gibt keine Kontrolle im Universum

[…] Du hast immer Angst, sobald du nur ein kleines bißchen die Kontrolle aufgibst, wür­dest du Tür und Tor öffnen für Wesen, die dich kontrollieren wollen. Also Kontrolle ist so­zusagen Geistrolle auf beiden Seiten. [Anm. Eine Geistrolle ist eine Energie, die sich im Feld befindet, die aber niemand für sich beanspruchen will.] Entweder du hast sie, oder wenn du sie nicht hast, muß jemand anders sie haben. Und das ist dann in deiner Vorstellung im­mer jemand, der es mit dir gar nicht gut meint. Und da könntest du auch noch mal tiefer reingehen, in das Thema, denn das hat auch mit diesem Mangel an Vertrauen zu tun. […]

Guck noch mal, wo diese Kontrollvorstellungen herkommen. Das würde ich empfeh­len. Das ist ein ganzer Themenkomplex: Existenzangst – Mangel an Vertrauen – Man­gel an Fülle – umgeben sein von Leuten, die einen nicht verstehen – eventuell auch verfolgt sein – bestraft sein – in ständiger Angst leben – und wenn einen Leute gut be­handeln, dann ist es nie ohne Hintergedanken. Das ist ein ganzes Konglomerat von Vorstellungen, die alle zusammenhängen.

Und ist da auch die Wurzel, also dieses Im-Universum-nicht-geborgen-Sein und so?

Ja, natürlich! Denn wenn du geborgen bist im Universum, hast du keine Angst, vor gar nichts, und du weißt auch, daß nichts und niemand dich kontrollieren kann. Wie soll er das denn machen? Du bist FREI! Du kannst deine Freiheit abgeben, aber es gibt nichts, was dich gegen deinen Willen zu irgendetwas beeinflussen kann. Das EXISTIERT NICHT! Und in dem Moment, wo du das Gefühl hast, von etwas außerhalb deiner selbst kontrolliert zu werden, hast du ja schon eine Dualität aufgemacht, denn du und das Kontrollierende sind EINS! So. Und du projizierst es außerhalb von dir in irgendeine Ge­stalt rein, oder auch in irgendeine Gruppe.

Es ist aber etwas, was zu dir GEHÖRT. Du kontrollierst, und dann hast du Angst, kontrolliert zu werden, wenn du die Kontrolle losläßt. Und dieses ganze Kontrollding ist etwas, was du dir eigentlich (lacht) wirklich nur selber ausgedacht hast, und weiter gar nichts. Ja? Es existiert keine Kontrolle im Universum! Nicht auf essentiellen Ebe­nen. Was existiert, ist eine Illusion von Kontrolle. Und sobald diese Kontrollillusion aufgelöst ist, ist da nichts mehr außer Freiheit. Ja? DAS GIBT ES NICHT. Ich muß es einfach mal in aller Deutlichkeit so sagen.

Es gibt natürlich immer wieder – hat es immer wieder gegeben – Wesenheiten, die sich Dramen inszenieren, wo sie von anderen Wesenheiten geknechtet, gefoltert, kon­trolliert, gequält, verfolgt und weiß der Henker was werden. DAS gibt es. Das ist, wie wenn du abends deinen Fernseher anmachst, und dann siehst du einen Film, wo Leute … was weiß ich … vor ihren Feinden fliehen oder vor einem Monster, oder wo Leute in den Knast kommen oder gefoltert oder ausgepeitscht werden oder sonstwas, und sich dann aus ir­gendwelchen solchen Lagen halt befreien müssen oder ihren Verfolgern entkommen.

So. In dem Moment, wo du diesen Fernseher ausmachst, ist dieser Film nicht mehr da. Und der hat auch nie in Wirklichkeit existiert, sondern das sind alles gestellte Sze­nen mit Schauspielern und irgendwelchen Autos, mit Auto-Verfolgungsjagden und was weiß ich, Hubschraubern und Waffen. Und das ist alles irgendwo in Hollywood produ­ziert worden, und es hat alle diese Menschen, also diese Wesen, die in diesen Filmen irgendwelche Rol­len spielen, hat es NIE GEGEBEN! Das hat sich jemand ausgedacht, der hat das in Szene gesetzt, er hat es produziert, er hat es abgedreht, er hat es in die Kinos gebracht – oder sie -, und dann gibt es halt Leute, die sich von sowas halt gerne den Abend ver­schönern lassen, wenn mir auch nicht wirklich klar ist, was da dran jetzt so schön sein soll. Aber die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

So. Also es gibt eine Illusion dessen. Und die ist nichts weiter als so ein Fernsehfilm. In dem Moment, wo du den Knopf betätigst, FÄLLT DIE ILLUSION IN SICH ZUSAM­MEN. Habe ich mich klar ausgedrückt?

Äh … ja.

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Du bist der Regisseur deiner Filme

Das heißt: Die Vorstellung, von einer Wesenheit außerhalb deiner selbst oder auch ei­ner Gruppe von Wesenheiten außerhalb deiner selbst kontrolliert zu werden, Dinge zu tun, die du nicht zu tun wünschst, das ist ein Film, den du gedreht hast. Und da du der Regis­seur von all diesem bist, kannst du genausogut auch einen anderen Film drehen. Und dazu mußt du halt erstmal begreifen, daß das hier alles ein Riesen-Film­studio ist. Und du bist ein Regisseur, du kannst da machen, was du willst. Du kannst den Herrn der Ringe drehen, du kannst Lethal Weapon 3 drehen, du kannst Dumm und Dümmer drehen, oder Pretty Woman, oder From Dusk Till Dawn, oder was im­mer du willst.

Oder du kannst den Film drehen „Außerirdische greifen die Erde an“, oder „Außerirdische kommen, um die Erde zu retten und die guten Lichtarbeiter zu evakuieren“ (lacht) oder weiß der Henker was. Ich meine, wir sprachen bereits darüber. All diese Filme kannst du drehen, und zwar nur mit deinem Bewußtsein. Und du kannst auch den Film drehen „Seelengefährten treffen sich und verlieben sich unrettbar“. (lacht) And li­ved happily ever after. Oder retten dann den Planeten oder … ja? (kringelt sich vor La­chen) Es ist al­les ein großer Witz und weiter gar nichts. Und wenn du das ka­piert hast, dann hörst du nie mehr auf zu lachen. NIE MEHR! Denn dann siehst du nämlich, daß es nicht wirklich etwas gibt, weshalb man irgendwie besorgt sein müßte. Du drehst all die­se Filme gemäß deinen Vorgaben. Denn es gibt nicht diese Be­schränkungen wie in Hollywood, wo man sagt: „Also das kriegen wir aber vom Studio nicht finanziert“ und „Diese Special Effects, die können wir nicht machen'“, und so, sondern du kannst das alles machen hier, ja? Was immer du willst, ist möglich in dei­nem Geist.

Und deswegen würde ich dir empfehlen, wenn du das ja jetzt schon weißt: du bist Regis­seur deiner eigenen Filme – dann dreh doch die Filme, in denen du dich wohlfühlst, oder wo du gerne drin mitspielen würdest auch. Dreh doch nicht einen Film „Außerir­dische Wesen üben mind control über dein Gehirn aus“ (lacht) oder … Ich meine, das könnte eventuell spannend sein, sowas zu drehen. Das will ich nicht gesagt ha­ben. Aber möch­test du denn wirklich gerne in sowas der Hauptdarsteller sein? (lacht) […]

Ich frag mich sowieso, in was für einem Film ich bin […].

Na, das Drehen fällt natürlich weit leichter, wenn man ungefähr eine Ahnung hat, was das Thema ist. (lacht) Daran leiden ja schlechte Filme, daß sie immer versuchen, fünf Handlungsstränge, die überhaupt gar nicht zusammenpassen, dann noch irgendwie in Verbindung zu bringen. Und dann machen sie einen Thriller, aber irgendwo muß ja auch noch eine Liebesgeschichte rein, und eventuell sollte auch noch etwas Ethno-Kitsch nicht fehlen, und blablabla, und schließlich ist das Ganze nicht Fisch, nicht Fleisch, und der Be­trachter geht aus dem Kino und fragt sich: „Was wollte mir der Re­gisseur jetzt damit sa­gen?“

Na, ich lebe ja mein Leben nicht, weil ich irgendjemandem damit eine Message verbraten will … Ich meine, wenn sich jemand langweilt, mein Leben zu betrachten, kann er ja gerne zappen und irgendwo hingehen, wo es spannender ist. […]

Na, ich lebe ja mein Leben nicht, weil ich irgendjemandem damit eine Message verbraten will … Ich meine, wenn sich jemand langweilt, mein Leben zu betrachten, kann er ja gerne zappen und irgendwo hingehen, wo es spannender ist. […]

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Text © Zarah Zyankali 2007, Foto © Zarah Zyankali 2016. Bitte diesen Text nur verlinken oder rebloggen, nicht an andere Orte kopieren. Danke! ❤

Film-Realitäten reloaded 1

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Willkommen! Dies ist der erste Teil einer Reihe von Channelings, die ich im Jahre 2007 mit meinem Höheren Selbst über das Thema „Film-Realitäten“ machte. Ich hatte damals gerade erst angefangen zu channeln und liebte es, mein Höheres Selbst mit allen möglichen Fragen zu löchern. Zu der Zeit war ich gerade frisch verliebt und befand mich die meiste Zeit über in blühenden Phantasien, wie der Angeschwärmte und ich uns in die Arme sinken und einander ewige Liebe schwören würden … was natürlich der Präsenz im Hier & Jetzt nicht gerade förderlich war.  Aus dieser meiner unseligen Angewohnheit entspannen sich die folgenden Gespräche über Meditation und wie man es schafft, aus den Gedankenfilmen draußen zu bleiben … was dann zu längeren Ausführungen über die Realität als Film führte.

Viel Spaß damit! Ich hoffe, du schaffst es, immer zu merken, wenn du dich im falschen Film befindet, und dann rigoros den Aus-Knopf zu betätigen!

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Meditation:

Im Hier & Jetzt präsent sein

(…) es wäre sehr von Nutzen, die Fähigkeit zu trainieren (amüsiert), wahrzunehmen, was es wirklich ist, was du da machst und was dabei abläuft.

Ja, toll. Und wie mache ich das?

Ja. Regelmäßige Meditation wäre zum Beispiel eine Methode. Und das machst du dann genau wie bei H. [Meditationslehrer], nämlich einfach nur beobachten. Und die Beobach­tung, wenn du einfach rein auf der physischen Ebene anfängst erstmal, auch wenn es dir vielleicht zu­erst banal erscheint, aber einfach zu beobachten, ob jetzt dein klei­ner Zeh zuckt oder dein Auge zuckt oder dir die Nase juckt oder sonstwas, ja? Wenn du bei einer neutralen Beobachterhaltung bleibst, dann wird diese Beobach­tung sich vertiefen, und dann wirst du mehr und mehr wahrnehmen können. Und je nachdem, wie es dir gelingt, bei dem Beobachten zu bleiben und nicht in Gedanken abzudriften, könnte es relativ schnell sich vertiefen. Also probier es einfach mal aus. Einfach sitzen und beobachten, weiter gar nichts. Du kannst auch deinen Atem beob­achten, aber praktischer ist es ei­gentlich wirk­lich, zu sitzen und zu gucken, was in dei­ne Wahrnehmung tritt. Und du brauchst auch nicht vorher einen Wahrnehmungska­nal auszuwählen, du könntest aber auch beschließen, wahrzunehmen, wann Kanalwech­sel auftreten, und ob da vielleicht ein Muster sich zeigt.

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Schwierigkeiten bei der Meditation:

Filme drehen im Kopf

Also ich stelle halt fest bei dem Meditieren, daß es halt doch unglaublich schwer ist, nicht in die Gedanken abzudriften bzw. daß das irgendwie so einen Sog entwickelt. Und auf einmal ist man wieder drinne und hat überhaupt nicht bemerkt, wie es pas­siert ist. Und es fällt sehr schwer, – also das ist fast wie eine Droge -, es ist schwer, von dem wegzu­gehen und zu sagen, man geht wieder zur reinen Beobachtung zurück. Vielleicht so ein bißchen wie C. mit dem Fernsehen. Und jetzt wollte ich mal fra­gen, warum das so ist. Also was da dran ist so toll, daß ich das immer wieder mache und immer wieder reinzie­hen lasse und daß es mir so schwer fällt, wieder damit auf­zuhören?

Es ist in gewisser Hinsicht tatsächlich wie eine Droge, denn es ist eine Möglichkeit, sich in eine Welt zurückzuziehen, die man ganz selbst erschaffen hat, im Geist selbst erschaffen hat. Es ist natürlich so, daß du alles, was du um dich herum siehst – auch deine Körper­empfindungen, auch die Natur um dich herum, du erschaffst das alles. Aber in dieser Hin­sicht ist es noch einmal eine Welt in der Welt, wo dann auch alles genauso reagiert, wie du dir das so vorstellst. Das heißt, es ist eine Welt, in der man über das, was passiert, die totale Kontrolle hat, und das ist in der normalen Welt nicht so. Wenn du da irgendwas sagst, kannst du nicht damit rechnen, daß der andere so reagiert, wie du das dem vor­gibst, wenn du jetzt, sagen wir mal, einen inneren Film oder eine innere Szene ablaufen läßt.

Das heißt, es ist schon so: Du machst dir einen Film, in dem alles genau so sich abspielt, wie du dir das vorstellst, wie ein Regisseur. Bei einem echten Regisseur, der versucht na­türlich auch, seine Vision umzusetzen, aber er weiß genau, daß nicht im­mer al­les sich so umsetzen läßt, wie er sich das gedacht hat – vielleicht, weil es dazu Spezialeffekte braucht, die nicht zur Verfügung stehen, oder weil er nicht die ideale Besetzung für be­stimmte Rollen finden kann, oder weil das Wetter nicht mit­spielt, die Tech­nik nicht mit­spielt, bestimmte Orte nicht zugänglich sind und was sonst der Dinge mehr sind, die halt eben verhindern, daß man das genauso umsetzen kann, wie man das sich gedacht hatte.

Das heißt, der muß auch, wenn er merkt, das geht jetzt so nicht, umdisponieren. Wäh­rend, wenn du einen Film in deinem Kopf machst, kannst du alles 100% so ha­ben, wie du dir das denkst. Und das ist natürlich die Verführungskraft dieser Szenari­en, daß du halt eben alles genauso haben kannst, wie du es auch willst. Das einzige ist halt nur: Erstens kommt es selten so, wie man sich das gedacht hat, und zweitens sind dann ja auch posi­tive Überraschungen, etwas, das du in deinem Geist zum ge­genwärtigen Zeitpunkt noch nicht erfassen kannst, das ist ja dann auch nicht mehr da drin enthalten. Und drittens ist es natürlich auch so, daß, wenn du nur das zuläßt, was du dir innerhalb einer bestimmten engen Konzeption halt eben vorstellen kannst, begrenzt du dich ja selbst, begrenzt du das, was passieren kann, und es ist auch eine subtile Ablehnung dessen, was halt so ist.

Das heißt, du könntest dir einerseits vorstellen, was jemand sagen könnte, oder du kannst aber auch erspüren, wie er wirklich denkt, was er wirklich vielleicht sagen würde. Und das sind zwei vollkommen unterschiedliche Herangehensweisen. Das eine ist das, was du wünschst, und das andere ist das, was ist. Das eine ist eine Visualisie­rung des Gewünschten, was aber oftmals viel begrenzter ist als das, was du tatsäch­lich manifestieren könntest, wenn du dich einfach mehr für die Gegebenheiten öff­nest. Und das an­dere ist eine Bejahung von dem, was jetzt da ist, und das einfach an­zunehmen und wahrzu­nehmen.

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Die Realität ist spannender als Jeder Film

Okay, also du meinst, das ist so eine Art Kontrollsucht. Das heißt, wenn ich jetzt ein­fach nur wahrnehme, kommen Dinge, die ich nicht kontrollieren kann, und deswegen gehe ich lieber in ein Szenario, wo alles genau so abläuft, wie ich das denke.

Das ist ein Teil davon. Und dann ist es halt auch so, daß ja natürlich innere Filme im­mer den Eindruck erwecken, viel spannender zu sein als das, was du um dich herum wahr­nehmen kannst. Dem ist aber nicht so. Das ist allerdings am Anfang sehr schwer zu mer­ken, weil natürlich bunte Bilder – wenn du jetzt ins Kino gehst, sind die bunten Bilder auf der Kinoleinwand unendlich viel spannender, als wenn du jetzt nur siehst, da ist ein Raum mit einem Haufen Stühle und eine Leinwand, eine leere, und ein Projektor.

Naja, das ist doch aber auch so, oder? Ich meine, wenn du einen spannenden Film hast, das ist doch interessanter, als sich einen Haufen Stuhlreihen anzugucken.

(lacht) Ja, genau! Daraus beziehen ja genau diese Gedankenspiele ihre Anziehungskraft, daß du das denkst. (lacht) Nur der Unterschied ist halt der: Der Stuhl, in dem Sinne, ist echt, und der Film ist nur eine Projektion. Und deswegen könntest du von ei­ner anderen Warte aus durchaus sagen, daß der Stuhl viel spannender ist, denn der hat Substanz, und der Film, das sind halt nur Bilder. Und es ist halt eben zur Zeit noch so, daß du das noch nicht so ganz einsehen kannst, weil für dich ein Stuhl ein­fach nicht so spannend erstmal wirkt. Wenn du dich aber mit dem verbinden könntest und dafür of­fen werden könntest, für das, was der wirklich ist, statt dem, was du mit deinem Willen erzeugst, was da sein soll, dann könntest du recht spannende Entde­ckungen machen.

Bloß dazu bedarf es eines gewissen Durchhaltevermögens, daß man halt eben wirklich immer wieder am Anfang sagt: „Ich kehre aus dem Gedankenfilm zurück in meine jetzige Realität, in meine Präsenz im Hier und Jetzt, und ich beobachte, was passiert.“ Und es ist ja jetzt so: Sagen wir mal, du sitzt im Kino, und deine Aufmerksamkeit ist von ei­nem Film total gefesselt – dann würdest du nicht unbedingt sofort merken, wenn in die­sem Kino, sagen wir mal, ein Feuer ausbricht. Du würdest nicht merken, ob der Typ ne­ben dir dich interessiert betrachtet. Du würdest nicht merken, was um dich her­um pas­siert, weil du so gebannt auf die Leinwand starrst. So ein Zustand kann natür­lich auch seine Vorzü­ge manchmal haben, wenn man wirklich total fokus­siert ist auf die eine Sa­che. Aber du bemerkst dann einfach nicht mehr, was um dich herum vor sich geht.

Und wenn du dir jetzt immer wieder ins Gedächtnis rufst, daß du das Beobachten übst, damit du im Hier und Jetzt sein kannst, damit du im Hier und Jetzt wahrnehmen und handeln kannst – wenn du das jetzt übst, wenn du hier zuhause sitzt, dann ist vielleicht das, was deiner Wahrnehmung sich zeigt, erstmal banal, nicht so spannend – wobei das immer der Kritiker ist, der das sagt, nicht? Aber es ist ja auch nicht span­nend, Liegestützen zu machen. Aber du machst es für einen Zweck, nämlich daß dei­ne Arme gekräftigt werden. Und wenn du dann deine Liegestützen immer brav ge­macht hast, sind deine Arme irgendwann so stark, daß du dann auch schwerere Sa­chen heben kannst zum Beispiel, oder Klimmzüge machen kannst, oder vielleicht auch auf eine Klettertour in den Bergen gehen kannst, weil das deinen Körper jetzt nicht mehr überfordert.

Und genauso, wenn du das Präsentsein übst, dann sind das natürlich erstmal nur so Troc­kenübungen. Aber wenn du in einer ruhigen Situation zuhause im Hier und Jetzt präsent sein kannst über, sagen wir mal, einen Zeitraum von wenigstens zehn, fünfzehn Minu­ten, der sich natürlich dann auch noch erweitern kann, je mehr du das halt eben trai­nierst, dann ist es dir auch, wenn du draußen bist und eine Situation ist, die nicht so übersichtlich ist, wo viele Sachen gleichzeitig ablaufen, auf die du achten mußt oder die sich deiner Wahrnehmung aufdrängen können im gleichen Moment, ist es für dich leich­ter, diesen Beobachter einzuschalten und auch da präsent zu sein und zu fühlen: Was ist jetzt gerade wichtig? Was nehme ich gerade wahr? Was nehme ich in mir wahr? Was nehme ich um mich herum wahr?

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Filme im Kopf verhindern die klare Wahrnehmung

Wenn du dich aber gewohnheitsmäßig in die Filme reinziehen läßt, passiert folgendes: Erstens, daß du natürlich nicht mehr so viele Signale von außen oder auch innen mitkriegst. Das heißt, du kriegst nicht so viele Informationen über die Situation und wie du in der handeln könntest, wie das sonst der Fall wäre, wenn du schon diese Fähigkeit etwas trainiert hättest. Und zweitens wirst du dann auch in der Situation oftmals dir so einen Film erschaffen und den über die Situation drüberlegen. Das heißt, du nimmst nicht mehr wahr, was da ist, sondern das, was du da drauf projiziert hast, was ja dann oftmals auch Interferenzen erschaffen kann, wenn die Leute, mit denen du es zu tun hast, ir­gendwie selbst nicht bewußt genug sind, um das wahrzunehmen und das dann auch zu sagen.

Und aus allen diesen Gründen, die du dir ja auch immer noch mal ins Bewußtsein rufen kannst, ist es gut, auch wenn das zuerst mal einen recht profanen und nicht sonderlich aufregenden Eindruck macht, das wirklich zu trainieren, einfach hier zu bleiben, egal wie spannend die Filme sein mögen, die dein Geist sich da erschaffen könnte. Und so nach und nach wirst du dann aber auch merken, daß du Dinge wahrnimmst, die dann auf ein­mal vielleicht viel spannender sind als irgendein Film, den du dir ausdenken könntest. Da ist halt, sagen wir mal, eine gewisse Durststrecke zu bewältigen, bevor sich dieser Effekt einstellt.

Das heißt, du mußt einfach bei der Stange bleiben und immer wieder – egal, und wenn du auch zehn Minuten erstmal deinen Gedanken verfallen bist, irgendwann kommt der Punkt, wo du es merkst. Und dann gehst du wieder zurück in die Wahrneh­mung. Und das machst du dauernd. Und du machst es immer wieder. Und du machst es so lange, bis diese Zeiträume, wo du weg bist, kürzer werden. Und dann werden die noch kürzer. Und zu dem Zeitpunkt gibt es dann vielleicht schon einen Teil deines Geistes, der sagt: „So sehr interessieren mich diese Filme dann auch nicht. Ich möchte lieber hier sein.“ Und wenn du das hast, dann hast du sozusagen eine innere Motivation, damit weiterzumachen. Du mußt dich dann nicht mehr disziplinieren, son­dern du stellst dann fest, daß du das auch selber gar nicht mehr so doll findest mit den Filmen und den Gedanken, weil es irgendwie immer das gleiche ist. Hm? Es ist immer das gleiche! (grinst) Ist dir schon aufgefallen, nicht? Und das kann einem ja dann irgendwann auch mal ein bißchen langweilig werden, oder?

Während, wenn du im Hier und Jetzt bist, ist der Moment immer frisch und neu, und du kannst den auf eine frische und neue Weise erfahren. Und das macht auf die Dauer gesehen dann doch viel mehr Spaß, als ewig im Kino zu hocken und sich immer wie­der die gleichen Filme reinzuziehen, meinst du nicht auch?

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Meditationspraxis für jeden Tag

Okay. Also einfach die Durststrecke irgendwie durchstehen und das so lange machen, bis die Zeiträume kürzer werden.

Ja, genau. Setz dich einfach schon mal hin mit der bewußten Absicht, das so zu tun, und wenn du dann merkst, du schweifst wieder ab, dann holst du dich zurück. Und dann holst du dich wieder zurück. Und dann holst du dich wieder zurück. Bis es dir zu den Ohren rauskommt. Und es ist am Anfang gut, es auf einen überschaubaren Zeitraum zu begrenzen. Sagen wir mal, du sagst, du setzt dich wirklich hin für fünfzehn Minuten. Und nach fünfzehn Minuten brichst du ab, egal wo du dann bist. Und dann machst du wieder was anderes, und irgendwann setzt du dich wieder hin für fünfzehn Minuten. Denn sonst passiert es halt, daß sozusagen die Spannkraft des Geistes doch dann irgendwann erlahmt am Anfang, wenn die Übung noch nicht so da ist, und daß dann die Zeiträume, wo man sich verliert, eher länger werden. Das heißt, es ist schon gut, das auf einen bestimmten Zeitraum zu begrenzen. Wenn du merkst, daß es leichter geht, kannst du dann den Zeitraum länger machen. Aber am Anfang würde ich sagen, eine Viertelstunde ist genug. Und dann beobachte einfach, was passiert.

Und sich auch nicht selbst verurteilen, wenn man dann doch wieder zurückfällt, son­dern beobachten und sagen: „Okay – ich will jetzt nur beobachten. Und alles, was die­ser Absicht nicht entspricht, das halte ich jetzt draußen.“ Und dann wirst du merken, daß du auch schon mit einer ganz anderen Haltung in die Übung reingehst, wenn du vorher diese Absicht fomulierst. Und denk dran, was S. [Workshopleiter] gesagt hat: Es bedarf ei­ner Mischung aus Lockerheit und Entschlossenheit. Also wenn du zu verkrampft bist, haut es nicht hin, aber wenn du es zu sehr schleifenläßt, dann bist du auf einmal wieder in der schönsten Filmedreherei und bist halt nicht mehr bei der Sa­che. Das heißt, du brauchst ein Span­nungsverhältnis zwischen diesen beiden Geistes­zuständen. Und das kann man trainieren. Und das üben wir jetzt.

calligraphy divider goldText © Zarah Zyankali 2007, Foto © Zarah Zyankali 2015. Bitte diesen Text nur verlinken oder rebloggen, nicht an andere Orte kopieren. Danke. ❤