Liebe und der Pfad des Dienens

Da meine alten Channelings scheinbar doch auf Interesse stoßen, kommt hier gleich das nächste. Ist auch von 2007, und es ging in dem Gespräch um meine aktuellen und verflossenen Beziehungen. Im Verlaufe dessen kamen wir auf die Frage, was denn nun eigentlich Liebe ist … und was sie nicht ist.

Was ist wirklich Liebe?

Wenn du glaubst, du mußt dir irgendwelche Sachen reinziehen, die dir wehtun, aus Liebe zu ei­nem anderen, dann hast du etwas Grundlegendes an der Liebe nicht richtig verstanden. Denn wirkliche Liebe guckt immer, daß alle Beteiligten glücklich sind. Und wenn du dir Leiden reinziehst aus angeblicher Liebe zu einer anderen Person, dann ist es nicht Liebe, sondern dann ist es ir­gendwie … ich will nicht sagen, Maso­chismus, aber schon eher sowas wie Selbstopferung oder so. Denn Liebe ist immer auch das, was für dich und auch für die andere Person das Beste in dem Moment ist. Und das Beste kann manchmal sein, daß man auseinandergeht. Denn der andere hat auch nichts davon, wenn du dich jetzt ständig quälst, oder wenn du ständig leidest, oder wenn du dein Leben nicht leben kannst, weil du ständig mit seinen Problemen beschäftigt bist. Was natür­lich auch irgendwie eine Art Fluchtmechanismus natürlich von dir in dem Moment ist. Denn wenn man sich je­manden sucht, dessen Probleme so heftig sind, daß man damit voll beschäftigt ist, dann kann man sehr schön die Dinge umgehen auch, die sonst eigentlich angesagt wären. […] Etwas, was dich dazu bringt, deine Belange zu opfern, um jemand anders zu helfen, das ist niemals Liebe. Niemals.

Gibt es nicht solche Leute, die so das Dienen üben und daran wachsen und deren Pfad es halt eben ist, anderen zu dienen und so?

Ja, es gibt einen Pfad des Dienens. Das ist aber etwas, was dann die betreffende Per­son stärkt. Wenn Dienen wirklich deine innere Berufung ist, dann wirst du merken, daß, wenn du einen Dienst jemandem gegeben hast, das dich innerlich . . . daß du richtig leuchtest, weil du merkst, es ist ge­nau das, was du tun willst. Es hält dich nicht von irgendwas anderem ab, was eigentlich für dich wichtiger wäre, sondern es ist ge­nau das, worin du in diesem Moment deine Erfüllung findest. Und du leidest dann da nicht drunter. Und du mußt dich auch mit niemand rumstreiten. Sondern du dienst dann aus freiem Herzen und weil du das geben willst und weil du merkst, genau das ist das, was du am liebsten auf der ganzen Welt machst.

Und dann ist es Liebe, denn dann ist es auch Liebe zu dir selber, weil du das tust, was dein Herz will. Du tust das, was dein Herz will, und du hilfst auch dem anderen. Und du hilfst dem anderen aber auch so, daß es für ihn nicht begrenzend ist. Es gbt ja viele Helfer, die wollen damit sich nur selber ein bißchen unentbehrlich machen auch, um das Gefühl zu haben, daß man sie braucht. Und damit halten sie die „Geholfenen“, also die (lacht) Klienten […] oder wem auch immer sie dienen, halten sie in Abhängigkeit, und das ist auch nicht Liebe. Das ist ein falsch verstande­ner Helfertrip, der aus einer inneren Unsicherheit entsteht, die halt immer wieder glaubt, sich dadurch bestätigen zu müssen, daß jemand anders sie halt eben braucht. Und wenn sie mal jemand nicht mehr braucht, dann würden sie in ein tiefes, tiefes Loch fallen und in Depressionen, weil sie dann nämlich glauben, nichts wert zu sein, wenn sie nicht irgend-jemand anderem helfen können oder irgendwie gebraucht werden. Das heißt, da ist dieser innere Selbstwert, dieses innere Leuchten, das vom wahren Dienen kommt, das ist da überhaupt nicht vorhanden, sondern das ist eine reine Kompensationsgeschichte.

Und das ist, was man dabei beachten muß. Also was ist wirklich die innere Motivation für das Hel­fen? Und wenn du merkst, daß dein Herz leuchtet, wenn du das machst, wenn du merkst, du wür­dest es am liebsten noch ganz viel mehr machen, wenn du merkst, das ist genau dein Ding, das ist dein Weg im Leben – dann mach’s!

Wenn du aber merkst, du wirst immer genervter, du hast immer weniger Lust, dich mit den Men­schen zu befassen, glaubst aber, du müßtest ihnen irgendwie helfen, weil ein guter Mensch das halt eben macht, oder weil du sein Freund bist, oder was auch immer – dann kannst du hundert Prozent sicher sein (lacht), daß du auf dem Holzweg dich gerade befindest (lacht) und daß das, was du da machst, nicht Liebe ist, son­dern auch nur einem Helfersyndrom entspringt oder einer falsch verstandenen Ver­pflichtung einem anderen gegenüber.

Und das, denke ich mal, ist nicht schwer zu unterscheiden, wie du dich dabei fühlst. Also kannst du dir merken: Was aus dem Herzen strömt, was frei gegeben wird, und wo du dich innerlich bes­ser fühlst, wenn du es machst – das ist es! Und das, was du widerwillig machst, oder weil du denkst, daß du es mußt, oder weil du glaubst, du bist ein guter Mensch, wenn du es machst, oder weil du glaubst, das gibt dir eine Existenzberechtigung – das sind die Dinge, um die du einen großen Bogen machen solltest, weil das nicht wirklich deins ist und das dann auch mit Liebe nichts zu tun hat.

Wenn du es liebst zu singen, dann sing! Aber wenn du es liebst zu singen, du glaubst aber, du müßtest jetzt Krankenschwester werden, weil so viele Menschen leiden – ver­giß es! Es ist nicht dein Weg.

Wenn du aber Krankenschwester wirst, weil es das ist, was du immer schon sein wolltest, und weil du den Leuten, die da in den Krankenhäusern sind, Freude und gute Pflege und ein Lächeln und Wertschätzung und Anerkennung geben willst, um ihren Aufenthalt dort angenehmer zu ma­chen und damit sie vielleicht auch schneller gesund werden – ja, dann werd Krankenschwester! Wow! Mach das!

Es ist niemandem damit gedient, einen Pfad zu gehen, der nicht wirklich einem selber gemäß ist. Ja? Und ob dein Pfad dir gemäß ist, merkst du daran, ob du dabei Spaß hast, ob du merkst, daß es dich stärkt, ob du merkst, daß du dich drauf freust – all diese wohlbekannten Dinge, die zeigen dir, daß du auf dem richtigen Weg bist mit et­was. Und das ist dann auch Liebe – auch zu dir selber, weil du das machst, weil du dich genug liebst, um das zu tun, was wirklich deins ist. Weil du dich genug liebst, um dich zu nichts zu zwingen, was du eigentlich gar nicht machen willst. Das ist dann Liebe, und diese Liebe, die strömt aus von dir in deine Umgebung. Du hast dann gute Laune, du bist gut drauf, du rennst rum und singst, alle Leute, die dich sehen, freuen sich auch. Ja? So funktioniert das. (lacht)

Wenn du aber mit einer solchen Fresse rumläufst, aber einem inneren Gefühl von er­füllter Pflicht und daß du ein weiß Gott wie guter Mensch bist, weil du bist ja Thera­peutin, und Tag und Nacht kümmerst du dich um die armen geknechteten Seelen die­ser Welt, ja? Dann hilft dir dein gutes Gewissen überhaupt nichts, weil – phh! Es ist einfach nicht das, was dich glücklich macht. Und et­was, das dich nicht glücklich macht, kann niemals dein authentischer Pfad sein, NIE! (lacht)

Das Dumme ist halt eben, daß bestimmte Dinge als besonders nachahmenswürdig hingestellt wer­den, oder als besonders verdienstreich oder so. Und du bist halt ver­dienstreicher, wenn du Mutter Theresa bist, als wenn du einfach nur … was weiß ich … Britney Spears bist und das machst, was du schon immer wolltest oder so, ja?. Dann bist du halt egoistisch, vergnügungssüchtig, weiß der Henker was. Aber daß du vielen, vielen Leuten Freude bringst auch mit dem, was du machst, das wird einfach nicht so hoch bewertet, wie wenn du selber im Staub kriechst vor den Leprakranken dieser Welt. Das ist halt in eurer Gesellschaft leider einfach mit mehr Status behaftet. Und deswe­gen versuchen viele Leute, diesen Weg zu gehen, für die er gar nicht ge­dacht ist, für die was ganz anderes eigentlich besser wäre

Wenn du aber anfängst, dich selber zu kennen und zu wissen, was dein Herz zum Singen bringt, und das dann auch zu tun, dann könnten dich auch solche Vorbilder, die da so hochgehalten wer­den, nicht mehr wirklich davon abbringen oder irritieren oder so. Aber es irritiert halt schon viele Leute, die nicht gut genug wissen, wer sie eigent­lich sind und was sie wollen und was sie gerne machen und was wirklich ihres Herzens tiefe Sehnsucht ist. Und es gibt eine ganze Industrie, die versucht, zu verhindern, daß die das rausfinden. (lacht)

Text © Zarah Zyankali 2007, Foto © Zarah Zyankali 2016. Bitte diesen Text nur verlinken oder rebloggen, nicht woanders reinkopieren. Vielen Dank!

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