Die Energie folgt der Aufmerksamkeit

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An sich ist das ja fast schon eine Binsenweisheit, daß die Energie der Aufmerksamkeit folgt. Aber wie viele Leute sagen diesen Spruch auf, ohne wirklich darauf zu achten, wo ihre Energie hingeht? Für mich war dieses Gespräch damals ein Augenöffner, weil ich keine Ahnung hatte, daß man sich durch ein Urteil an das Verurteilte bindet.  Seitdem hab ich mit dem Urteilen fast ganz aufgehört (bei manchen Sachen fällt es mir noch nicht ganz so leicht). Als ich dann Jahre später mal wieder in Felder von Leuten kam, die so ziemlich alles und jeden verurteilen, wurde mir erst klar, wie anstrengend diese Realität war ….

Zur Situation: Damals hing mein Mitbewohner C.  ständig am Computer in der Küche herum und ich hatte das Gefühl,  bestimmt Dinge nicht tun zu können, so lange er da war, hatte andererseits aber auch nicht den Mut, ihn einfach rauszuschmeßen. Und obwohl ich das Gefühl hatte, ihn zu ignorieren, ging doch ziemlich viel Energie in diesen Widerstand, wie mir durch das Gespräch dann klargemacht wurde.  😉

Das heißt also, auch wenn man selber denkt, daß man etwas gar nicht beachtet, kann unterschwellig sehr viel Energie in diese Sache bzw. in deren Unterdrückung gehen … es lohnt sich also, genauer hinzuschauen.

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Der Unterschied zwischen Verschiebung und Vermeidung

Und die andere Sache ist halt die, was ich gerade anheben wollte zu sagen, daß dein Bewußtsein – nicht, genau wie bei Huna – halt sich dort befindet, wo deine Aufmerksamkeit drauf gerichtet ist.

Ja, das ist so eine Sache. Ich hab ja jetzt gerade dieses schöne Traumbuch gelesen aus den 40er Jahren. Da schreibt er z.B., es gibt so Leute, die ganz irre Träume haben und dann davon so fasziniert sind, daß sie ihr normales Leben vernachlässigen und so. Dann kann das ja auch so eine Art Flucht sein, daß man sagt, man richtet die Aufmerksamkeit halt auf was anderes oder so.

Es ist ein Unterschied – das hab ich dir auch schon glaub ich des öfteren gesagt -, ob du die Aufmerksamkeit auf was richtest, weil du das erschaffen willst in deiner Realität, oder ob du die Aufmerksamkeit auf was richtest, weil du was anderes vermeiden willst. Wenn du sagst: „Dies und das, das gefällt mir überhaupt nicht, damit will ich nix zu tun haben, ich richte meine Aufmerksamkeit lieber auf dies und das“ – wenn es jetzt so ist, daß das, wovon du die Aufmerksamkeit abziehst, daß das für dich keine starke Ladung in irgendeiner Form hat, dann ist es einfach ne Verschiebung. Dann ist es, wie wenn du ein Fernrohr hast, und guckst erst auf den einen Punkt und verschiebst es und guckst dann den anderen Punkt an. Dann ist es keine Flucht. Dann ist es einfach ein Wechsel deines Betrachtungspunktes. Und daß das irgendwas Verwerfliches hätte, hab ich bis jetzt noch nicht gehört.

Oder sagen wir mal … sagen wir mal, du warst immer Fußballfan. Und jetzt stellst du fest, Fußball interessiert dich gar nicht mehr so. Du möchtest dich lieber mit Fotografie beschäftigen oder mit Golf oder weiß der Henker was. Dann werden vielleicht deine ehemaligen Fußballfreunde sagen: „Du spinnst ja wohl!“, aber niemand wird sagen, es ist ne Flucht vor dem Fußball oder so. Das ist doch Quatsch.

Flucht vor dem Fußball! (kichert)

(lacht) Ja, ich weiß, das Beispiel ist bescheuert. Aber es kommt klar genug raus, worauf ich hinaus will. Das ist eigentlich meine wichtigste Absicht dabei. Braucht nicht schön sein, das Beispiel, es braucht nur zu funktionieren. (acht) Ja?

Das passiert ja ständig. Früher hast du vielleicht gerne Hermann Hesse gelesen. Irgendwann hast du festgestellt, daß andere Sachen dich mehr interessieren. Und das heißt nicht, daß du Hermann Hesse jetzt Scheiße findest, es heißt nur, daß andere Dinge dich jetzt mehr interessieren. So.

Und so ist das da auch. Wenn du jetzt deine Aufmerksamkeit von was abziehst, weil partout du dich nicht damit beschäftigen willst, dann wird es dich natürlich so lange verfolgen, bis du hinguckst. Wenn du jetzt irgendwie Angst hast, oder sonst irgendein anderes stark aufgeladenes negatives Gefühl – Widerwille, Abscheu (lacht), Genervtheit oder was auch immer, dann wirst du nicht davon loskommen. Weil jegliches starke Gefühl erschafft ne Bindung. Ob das ein starkes positives oder ein starkes negatives Gefühl ist, ist eigentlich scheißegal. Aber es ist ne Bindung. Und das heißt, diese Sache wird an dich gebunden bleiben, solange du diese Gefühle nicht irgendwie veränderst. Wenn du den Abscheu in eine milde Langeweile verwandeln kannst, dann hast du schon gute Chancen, daß es dich dann irgendwie nicht mehr so verfolgen wird, wie wenn du es was wirklich Schreckliches findest. Ist vielleicht immer noch gefärbt, wenn du sagst: „Es langweilt mich“, aber es ist halt einfach nicht mehr so stark aufgeladen.

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Auch Urteile erschaffen Bindungen

Was anderes, was auch noch Bindungen erschafft, sind Urteile. Wenn du was verurteilst, dann bindest du dich dran. Das wird dann so lange in deiner Realität vorhanden sein, wie du dieses Urteil nicht irgendwie aufheben kannst. Nehmen wir jetzt nur mal so ein ganz plattes Beispiel: Du verurteilst Leute, die Kinder mißbrauchen. Kann man irgendwie sogar nachvollziehen. Nur: Dein Urteil bindet dich an eine Realität, in der das vorkommt! Das heißt, du erschaffst es mit dadurch, daß du es verurteilst.

(denkt darüber nach) Ahaa.

Ja. Der gute Golas hat mal irgendwo geschrieben: Wenn du was Unangenehmes irgendwo siehst, frag dich immer: Was mach ich in einer Realität, wo so was existiert? Und halte deine Aufmerksamkeit drauf gerichtet, bis du es schön finden kannst, oder irgendwie akzeptieren. Weil es gibt ne Energie, eine Bewußtseins … (überlegt) –ebene, sag ich mal, von der aus das alles wunderschön aussieht. Auch das Leiden. Auch ein ganz fürchterlicher Horror. Weil es alles Leben ist, weil es alles auf ne bestimmte Art auch Liebe ist, auch wenn aus einer Bewußtseinshaltung der Trennung heraus das nicht nachzuvollziehen ist, was da dran Liebe sein soll. Das ist mir völlig klar, nicht.

Ja, das ist schwer zu sehen, auch von mir jetzt.

Du kannst es mal probieren. Ich geb dir das jetzt einfach mal als eine (grinst) freiwillige Hausaufgabe. Die kannst du machen oder auch nicht, ganz wie du willst

Das kann ich sowieso immer. (lacht)

(lacht) Ich weiß! Aber ich sag das jetzt extra, damit du keinen Widerstand aufbaust. Schlau, nicht? (lacht) Vielleicht machst du’s eher, wenn ich sage, es ist freiwillig, als wenn ich sage: „Mach mal!“ Mal gucken, wie das funktioniert.

Na, wenn du schon sagst, daß du’s machst, um mich zu manipulieren …

Na, ich sag einfach, es ist ne freiwillige Sache, die du tun kannst, daß du erstmal so eine Szene dir vorstellst mit nem Urteil, daß das schrecklich ist. Und dann veränderst du langsam deinen Blickwinkel … ganz allmählich … so lange, bis du einen Punkt erreicht hast, oder eine Ebene oder wie immer du das nennen willst – einen Zustand, eine Sichtweise, wo du die Schönheit da drin sehen kannst, wo du auch die Liebe da drin sehen kannst. Wo du auch sogar die Liebe sehen kannst in demjenigen, der das Urteil fällt. Das kannst du mal ausprobieren. Es dürfte dich recht überraschen, glaube ich. (lacht)

Das kann sein, ja. Falls ich das schaff.

Deswegen sage ich ja: Mach dir keinen Druck, daß du es mußt, aber probier’s mal aus. Und dann guck mal, was du für ne Erfahrung machst, oder was du für Erkenntnisse daraus gewinnst. Das könnte für dich ganz interessant sein.

Ja, das kann gut sein. (lacht)

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Durch dein Urteil erschaffst du die Dinge in deiner Realität

Ja. Urteile binden dich an die Dinge, die du verurteilst. Wenn du Krieg verurteilst, mußt du immer gegen den Krieg kämpfen, bist du selber in der gleichen Energie drin, nämlich Kampf.

Hmmm. Ich bin in so nem Zwischenzustand gerade. Also es gibt nen Punkt, wo ich irgendwie nachvollziehen kann, was du sagst, und es gibt auch nen Punkt, wo ich irgendwie denke: „Wie kann man Krieg als was Positives sehen?“

Ja – das ist wenigstens sozusagen ne ehrliche Art, deine eigenen Gefühle zu betrachten, also nicht so zu tun: „Oh, ich akzeptiere sowieso schon alles“, sondern mal zu sehen, was für ein Gefühl hast du wirklich dazu? Da ist schon noch ein Urteil, nicht? Es ist vielleicht nicht mehr ganz so extrem, wie es mal war, aber es ist da. Und dann kannst du einfach mal sehen, daß es da ist, und daß es dir schwerfällt zu sehen, was da dran schön sein soll, an Leuten, die vielleicht auf sehr schmerzhafte Weise sterben und fürchterliche Qualen vielleicht noch leiden davor. Was soll da dran schön sein? Was soll dran schön sein, wenn Kinder vergewaltigt werden? Klar. Von dem Standpunkt aus ist das nicht nachzuvollziehen. Ist völlig klar.

Und es ist auch klar, daß das, was ich jetzt sage, daß das nach gefährlichem moralischem Niemandsland klingt. Als würde ich die ganzen Täter entschuldigen und sagen: „Aber es hat doch auch seine Schönheit“ und bla, und deswegen ist es nicht schlimm, und deswegen ist sozusagen der Täter fein raus dann. Und aus einer Sichtweise des Urteilens heraus ist das ne Haltung, die vollkommenen Sinn ergibt. Wenn du sagst: „Okay, so was ist Scheiße, das hat man nicht zu machen, und wenn das doch jemand macht, dann bestrafen wir den“, nicht, da ist das dann vollkommen logisch, daß du sagst: „Also was soll daran schön sein? Was soll daran liebevoll sein? Warum soll ich den nicht verurteilen? Nur damit er’s weiter machen kann?“

Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, daß durch dein Urteil diese Dinge eigentlich überhaupt erst ins Leben gerufen werden. In dem Moment, wo du was verurteilst, erschaffst du es. Das ist der Punkt. Und ich weiß, daß im Moment das für dich noch schwer ist zu sehen, wie du es erschaffst, auch wenn du irgendwo schon ne Ahnung hast, daß es so ist.

Das heißt, alle Sachen, die ich jemals irgendwie verurteilt habe, habe ich erschaffen? Aber die gab’s doch schon!

(lacht) Sobald du ein Urteil sprichst über etwas, dann sagst du: „Dieses Etwas existiert. Ich gebe ihm Leben durch meine Aufmerksamkeit, durch meine Gefühle, die ich da rein investiere.“ Und das heißt, du hältst es am Leben. Sagen wir mal, es war schon da. Andere Leute haben es erschaffen. Wie du die Sache siehst, erschaffst du selber – immer. Ja? Das Haus da hinten, das du sehen kannst, wenn du jetzt aus dem Fenster guckst, haben andere Leute erschaffen. Das stand schon lange da, bevor du hierhergezogen bist. Ja? Ob du dieses Haus als häßlich oder schön siehst, das ist ganz allein deine Entscheidung, deine Sichtweise.

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Daß etwas noch aktuell ist, merkst du daran, daß es sich weigert zu verschwinden

Und genau auch deine Probleme da mit C. – so lange wie du das verurteilst, bleibst du dran gebunden. Und dann kannst du dich vielleicht von ihm trennen, aber wenn du das Urteil weiter aufrechterhältst, werden dir ähnliche Leute dann, ähnliche Beziehungen, auch wieder begegnen. Weil du erschaffst sie dir ja.

M-hm.

So. Und was jetzt der Punkt war all dessen – weil es ist natürlich an sich ein interessantes Thema, aber was ja eigentlich der Punkt war: Wenn ich meinen Blickpunkt verlagere, meine Aufmerksamkeit verlagere, von einer auf eine andere Sache – wann ist es einfach ne Verlagerung, wie wenn ich sage: „Ich lese jetzt nicht mehr Hermann Hesse, sondern Harry Potter“, ohne daß damit ein Urteil irgendwie verbunden ist, sondern einfach nur eine Interessenverlagerung stattgefunden hat? Und wann ist es die Flucht vor etwas, womit du eigentlich nichts zu tun haben willst, woran du dich aber gerade dadurch bindest? Ja?

Wenn du jetzt sagst: „Dieser ganze Alltag, dieser Muggle-Kram, der ist so Scheiße – ich möchte lieber ein paar spannende Außerirdische treffen!“ – dann hast du ein Urteil gesprochen, und dann passiert, was ich dir gerade erzählt hab, nicht: daß du dich bindest an die Realität, die du verurteilst, wo du gesagt hast: „Das ist Scheiße“ – das hast du in dem Moment erschaffen, für dich.

Das ist vielleicht ein Punkt, den man noch mal etwas betonen muß: Für dich hast du es erschaffen. Was andere Leute für sich weiterhin erschaffen, was das Kollektiv erschafft, ist an dem Punkt gar nicht wichtig – sondern du erschaffst für dich die Sachen, wo deine Aufmerksamkeit hingeht. Und wenn du was ablehnst, dann geht da viel Aufmerksamkeit hin. Auch wenn du denkst, daß du deine Gedanken davon abgezogen hast, aber durch dein Urteil, durch deine Ablehnung, gibst du eine Menge Energie dort rein. Und so lange du da Energie hingibst – ob dir das jetzt bewußt ist oder nicht, ist egal, ja? – solange du Energie hingibst, bleibt das in deiner Realität. Und an dem Punkt, wo du keine Energie mehr hingibst, dann löst sich das auf, verschwindet aus deiner Realität.

Sagen wir mal, daß du jetzt jemand kennst, aber dich bei dem nicht mehr meldest oder so, und auch keine Energie in diese Beziehung gibst. Dann wird sich das wahrscheinlich nach einer Zeit auflösen. Es sei denn, du gibst deswegen keine Energie rein, weil du mit dem Menschen ein Problem hast. Dann ist das Problem aber unterschwellig weiterhin da, und da geht weiterhin Energie rein. Aber wenn du was einfach vergißt – also was nichts mit Ablehnung zu tun hat, sondern du meldest dich einfach nicht mehr bei dem, weil du andere Dinge zu tun hast, oder weil’s dir einfach nicht so wichtig ist –, dann geht das auseinander. Dann schläft es halt ein. Und genauso mit allen anderen Sachen auch. Das, wo du keine Energie reingibst, verschwindet aus deiner Realität. Und die Schwierigkeit besteht nur darin, zu erkennen, wo du noch Energie reingibst. Weil manchmal macht man sich da ganz gerne was vor, daß man sagt: „Aber das hab ich doch schon längst ad acta gelegt!“ Und dabei ist es nach wie vor aktuell – nur daß du das nicht mehr zur Kenntnis genommen hast, daß es immer noch aktuell ist.

Woran kann ich denn das dann erkennen, daß es noch aktuell ist?

Ja, das erkennst du einfach daran, daß es sich weigert zu verschwinden! Ganz einfach! Ich meine, das sollte doch nach dem Bisherigen relativ klar sein: Das, was weiterhin in deiner Realität sich manifestiert, das ist noch aktuell. Sonst wär es nicht da. (lacht)

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Erkennen, wo die Energie hingeht

Aha. (überlegt) Hm. Wie ist es denn dann mit C.? Weil er ist noch in meiner Realität, aber wir haben fast nichts mehr miteinander zu tun. Zum Beispiel.

Da brauchst du nur mal hinzugucken, wo deine Energie hingeht. Weil da geht ein nicht geringer Energiebetrag immer noch in die Ablehnung von gewissen Verhaltensweisen von ihm, von Sachen, die dich an ihm nerven und so weiter und so fort.

Oder z.B. – mal ein anderes Beispiel – wenn du glaubst, daß du bestimmte Dinge nicht machen kannst, wenn er da ist, und dann darob einen Widerstand anfängst zu kriegen gegen ihn – dann ist das Energie, die da reingeht! Da geht erstmal rein, daß du nicht in deinem Flow sein kannst, weil du dich von ihm gehindert fühlst, und dann entsteht natürlich ein (Pause) … mal sehr milde ausgedrückt, ein negatives Gefühl: „Ich kann nicht machen, was ich jetzt gerne würde, weil der da ist! So’n Scheiß!“ Nicht, also wenn du es einfach machen würdest, das, was du gerne willst, ganz egal, ob er da ist oder nicht, dann können zweierlei Dinge passieren. Also mal grob gesagt zwei. Wahrscheinlich auch noch mehr. (lacht) Aber zwei, die erstmal direkt ins Auge fallen. Das eine ist: Du kannst feststellen, daß das die ganze Zeit gar kein Hindernis gewesen wäre, daß du das immer hättest tun können und nur dachtest, daß er da irgendwie im Weg ist. Oder aber du wirst feststellen, daß es Streß gibt deswegen, wenn du das dann trotzdem machst.

Im ersten Fall gewinnst du mehr Freiheit und kannst deine Ablehnung fallen lassen, weil du siehst: „Okay, ich kann das machen! Brauch mich da gar nicht behindern zu lassen.“ Dann siehst du auch, daß die Behinderung dessen, daß das die ganze Zeit deine eigene Schöpfung war, daß du das nämlich dachtest, und deswegen hast du dich nicht getraut. Und in dem Moment, wo du erkennst, irgendwas ist deine eigene Schöpfung, dann kannst du das auch erstens akzeptieren und zweitens ändern. Dann sagst du: „Okay, das waren meine Gedanken – deswegen hab ich das nicht gemacht.“ Und dann kannst du erstmal sehen, warum – was dein eigenes Interesse war, da eine Behinderung wahrzunehmen oder eben die Dinge nicht zu tun, von denen du dachtest, daß er da das Hindernis darstellt.

Oder aber, wenn es wirklich im Außen Streß gibt wegen den Dingen, die du dann einfach trotzdem machst, dann kann halt passieren, daß die Sache auf eine eher explosive Weise sich auflöst dann, indem entweder er weggeht oder du, oder aber er sich damit abfindet, daß du es dann machst, obwohl er es nicht gut findet. Aber in beiden Fällen ist das Hindernis dann nicht mehr vorhanden, weil du die Energie rausgezogen hast, die du darin investiert hattest.

Und jetzt weißt du aber, warum das noch da ist. Dann ziehst du deine Energie raus, machst die Sachen einfach, schmeißt ihn aus der Küche, wenn dir danach ist, veränderst deine Gedanken, nämlich die Gedanken, die da besagen: „Oh, ich muß warten, bis er mal außer Haus ist, bevor ich die und die Sachen tun kann.“ Diese Gedanken kannst du ändern. Und daraufhin wird sich verändern die Menge an Energie, die du in den Widerstand steckst. Und dann werden sich diese Strukturen auflösen.

Oh, ich glaub, ich muß an dem Punkt mal nen Break haben. Das war schon fast wieder ne Dreiviertelstunde.

Ja. Aber so einfach ist es im Grunde. Was immer sich in deiner Umgebung manifestiert, ist deswegen da, weil du Energie reingibst, daß es so bleibt, und zwar auf die eine oder andere Art. Entweder dadurch, daß du es verurteilst, oder dadurch, daß du Widerstände entwickelst, Ablehnung entwickelst, oder aber auch natürlich dadurch, daß du es liebst und pflegst und hegst. Nicht? Auch das ist eine Art, Energie in was reinzugeben.

Stimmt, ja.

Genau. Und wenn sich jetzt was manifestiert, von dem du denkst, das müßte eigentlich schon weg sein – dann guck mal, wo deine Energie da reingeht, wie du das machst, daß sich das weiterhin manifestiert bei dir, in deiner Umgebung.

Hm.

Ja, laß es uns hier erstmal vorläufig beenden. Das ist ein langes Thema.

Ja. Und ich merke, daß ich die Konzentration langsam verliere, weil das bei mir auch so viele Gedanken auslöst.

Ja. Das ist ganz klar. Und gleichzeitig denken und channeln ist immer ein bißchen knifflig, nicht. Laß das erstmal sacken, schreib’s ab, wenn du willst, und guck einfach mal, wo deine Energie hingeht. Und da wirst du schon sehen, warum die Dinge da sind, wo sie sind. Okay. Bis später.

Ja. Danke.

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Text ©Zarah Zyankali 2010. Foto © Zarah Zyankali 2015. Bitte diesen Text nur verlinken oder rebloggen, NICHT woanders hinkopieren. Vielen Dank.

4 Gedanken zu “Die Energie folgt der Aufmerksamkeit

  1. Harry Pilawski schreibt:

    Hey

    Ja ich denke mal das Thema gehört zu den größten Herausforderungen im Leben.
    Und durch die Lösungen der Konflikte in uns wachsen wir. Und deshalb sind wir ja hier, nicht wahr.

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  2. Elke schreibt:

    Liebe Zarah,

    …auch schon wieder länger her, dieser Eintrag von dir, doch gerade auch SEHR stimmig für mich! :-)… bin offenstlichlich beim inneren Frühjahrsputz und hab wohl noch ein „bisschen“ Staub zu wischen! ;-)… Das mit dem „Urteilen“…huh…auch für mich ein „heikles“ Thema…WO fängt einfach die EIGENE Meinung an und WO das Urteil… Verschiebunug, Verdrängung…
    Das Thema…etwas nicht „tun“ zu können, wenn der Partner da ist… DAS kenne ich auch… doch…ja Hallo, ER wohnt ja hier auch;-)… und bei mir ist es glaub ich einfach das Thema..ey, TRAU dich!!!…er „frißt“ dich nicht…er freut sich vielleicht einfach, wenn du vielleicht grad morgens im Bad trällerst, singst oder so…deine Musilk anhörst…eben alles was dir selbst gut tut…letztlich tut es ja IHM dann auch gut, weil ich hab ja dann „bessere“ Laune!;-)…bei mir ist das wohl eher dann nicht, dass er geht…ICH DARF aus mir heraus kommen… ok, das war jetzt wohl grad eine Art „Selbstgespräch“ ganz/halb öffentlich, lach, lach..

    DANKE, jedenfalls für den Impuls von dir! 🙂

    Liebe Umarmung und Grüße
    Elke

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    • Zarah schreibt:

      Liebe Elke,

      ja genau … es geht darum, sich zu trauen und nicht zu denken, „jemand anders“ würde einen hindern an dem was man tun möchte … man hindert sich immer nur selbst. 😉 Und wenn du deine gute Laune zum Ausdruck bringst und dein Partner ist davon genervt, kommt es vielleicht auch mal zur längst fälligen Aussprache … oder zu deiner Entscheidung, daß es seine Sache ist, wenn er wegen deines Geträllers schlecht gelaunt sein will. (Oder ihr verabredet Zeiten, wo Ruhe ist, und Zeiten wo man laut sein darf.)

      Das Urteilen fängt für mein Gefühl da an, wo man denkt „das geht ja gar nicht“, „wie kann man nur“ oder ähnliches. Also wo man die betreffende Sache ver-urteilt. Mir hat an diesem Gespräch am meisten der Gedanke weiter geholfen, daß ich mich an alles binde, was ich verurteile. Angenommen z.B., ich würde mich über Trump aufregen („wie kann man nur“) … dann binde ich mich an eine Realität, wo genau das existiert, worüber ich mich aufrege, und gebe sogar noch mehr Energie hinein. Will ich das? Nicht wirklich 😉 … also lenke ich doch besser meine Aufmerksamkeit auf die Dinge, die ich erschaffen möchte. Mit dieser Hilfestellung funktioniert das Nicht-Urteilen ganz gut … meistens jedenfalls. Manchmal fällt es mir nicht ganz so leicht, aber das ist eben auch Übungssache.

      Wünsch dir fröhliches Frühlings-Großreinemachen! 🙂

      Liebe Grüße
      Zarah

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